Von Carsten Krystofiak, 24.09.2014

In dieser Woche vor 13 Jahren...

begann die Zockerrunde der WestLB.

»Banken verstaatlichen!« lautet eine Lieblingsforderung von Kapitalismuskritikern. Ob das eine gute Idee ist?

Mit dem Schlachtruf »Opas Sparkasse ist tot!« expandierte die Westdeutsche Landesbank ab Anfang der 1970er und gründete Filialen in London und New York. Mitte der 80er war die WestLB von Rio bis Hongkong weltweit vertreten. Damit wurde Bank des Landes NRW auch zum Interessensobjekt der Landespolitiker im Aufsichtsrat. Anfang der 90er stiegen die NRW-Bänker ins internationale Touristikgeschäft ein und wurden sogar zur drittgrößten deutschen Bank.

Bad Bank West LB: ‚Und wenn wir das Geld verbrennen?‘ ‚Ach, scheiß‘ drauf, der Steuerzahler verdient doch neues...‘

Ab September 2001 beteiligte sich die WestLB am Investmentbanking, verspekulierte sich aber schwer. Provinzbanker im Casinofieber! Dazu kamen Verluste aus Geschäften mit Aktien und US-Krediten. Bilanz 2007: Minus 1,6 Milliarden Euro - und der Abbau von über eineinhalbtausend Arbeitsplätzen! Das Land NRW, also die Steuerzahler, mussten das Kapital um 1,5 Mill. erhöhen.


2009 war die WestLB die erste deutsche Bank, die ihre Schrott- und Giftpapiere im Wert von 70 Milliarden Euro in eine sogenannte »Bad Bank« mit dem Namen »Erste Abwicklungsanstalt« (EAA) übertrug. Die strengen Auflagen der EU-Finanzaufsicht sorgten u.a. dafür, dass die WestLB ihren Traditionsstandort Münster schließen musste. 2012 wurde die WestLB aufgeteilt. Die Hilfen summieren sich auf über 20 Milliarden Euro.

Bad Bank West LB: ‚Und wenn wir das Geld verbrennen?‘
‚Ach, scheiß‘ drauf, der Steuerzahler verdient doch neues...‘

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