Von Carsten Krystofiak, 18.02.2015

In dieser Woche vor 893 Jahren...

brannte Münster ab.

Die politische Lage im Mittelalter war kompliziert: Der Dauerstreit zwischen Kaiser und Papst zwang Fürsten und Ritter, für die eine oder andere Partei Stellung zu beziehen. Die Münsteraner hielten überwiegend zum Kaiser und hatten einen kaiserfreundlichen Bischof eingesetzt.
Das konnte König Lothar von Sachsen nicht hinnehmen. Er sammelte ein starkes Ritterheer und griff Münster an!

Münster bestand im Wesentlichen nur aus dem Dom und ein paar Sprengseln drumherum. Lothar und seine westfälischen Verbündeten belagerten die Domburg. Auf nicht geklärte Weise kam es während der Belagerung zu einem Brand. Der erst wenige Jahre zuvor von Bischof Erpho erbaute Dom und sämtliche Gebäude ringsum verbrannten zu Schutt und Asche.

Gerade im Winter waren Unfälle mit offenem Feuer häufig. Münsters Dom entsprach nicht dem Brandschutz nach DIN 4012.

Damit war der militärische Konflikt entschieden, doch dieses Unglück hatten die Sieger nicht gewollt, sie waren geradezu entsetzt: Erstens galt Münsters Dom schon damals als herausragendes Bauwerk; zweitens galt Kirchenzerstörung als Kapitalverbrechen und drittens konnte man nicht wissen, ob der Herrgott die Sache nicht persönlich nehmen und sich mit ewigem Fegefeuer revanchieren würde...Oha!


Die Reue war so groß, dass die Grafen von Cappenberg aus Lothars Allianz ihre Burg zu einem Kloster umwandelten und eine Stiftung zum Wiederaufbau des münsteraner Doms gründeten. Im Folgejahr legte der neue Bischof den Streit mit dem Kaiser bei.

Gerade im Winter waren Unfälle mit offenem Feuer häufig.
Münsters Dom entsprach nicht dem Brandschutz nach DIN 4012.

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