Von Carsten Krystofiak, 07.10.2015

In dieser Woche vor 2 Jahren... wurde die (angebliche) Bombe gezündet.

In dieser Woche vor 2 Jahren... wurde die (angebliche) Bombe gezündet.

Im letzten Halbjahr des Krieges warfen die Alliierten noch einmal soviel Bomben auf Deutschland, wie in allen Kriegsjahren zuvor zusammen. Viele explodierten nicht und blieben als Blindgänger unentdeckt. Anfang Oktober lokalisierte der Kmapfmittelräumdienst eine britische Bombe mitten im Kanalbett zwischen Albersloher Weg und Schillerstraße. Man entschied, dass eine Bergung und Entschärfung nicht möglich sei. Als Alternative bot sich eine kontrollierte Sprengung an.

Hafen und Lambertiviertel wurden weiträumig evakuiert. Doch weil immer wieder Schaulustige in Erwartung eines aufregenden Spektakels durch die Absperrungen schlüpften, verzögerte sich die Aktion um eine Stunde.

Den Gaffern entging tatsächlich eine sehenswerte Show: Die Wassersäule der Detonation war fast zwanzig Meter hoch. Zu hören war die Explosion allerdings nur unter Wasser - die Fische im Kanal blieben noch wochenlang verschreckt am Grund.

War es wirklich eine Bombe – oder hat dieses U-Boot einen Frachtkahn torpediert...?

Die Bombensprengung hatte ein bizarres Nachspiel: Bei der Lokalpresse meldete sich ein pensionierter Feuerwehrmann, der behauptete, bei dem Sprengkörper könne es sich unmöglich um eine Fliegerbombe gehandelt haben, das würden die Bilder der Wassersäule einwandfrei beweisen. Stattdessen sei hier ein geheimnisvoller Sprengsatz gezündet worden, um etwas noch Geheimeres in die Luft zu jagen... Ein russisches Atom-U-Boot? Die Beweise im NSU-Komplex? Wurde ein holländischer Frachter versenkt? Wir werden es nie erfahren...


War es wirklich eine Bombe – oder hat dieses U-Boot einen Frachtkahn torpediert...?

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