Von Carsten Krystofiak, 14.10.2015

In dieser Woche vor 38 Jahren... befreite die GSG9 eine Münsteranerin.

In dieser Woche vor 38 Jahren... befreite die GSG9 eine Münsteranerin.

Höhepunkt im »Deutschen Herbst«: Am 5. September hatte die linksterroristische »Rote Armee Fraktion« (RAF) den Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer entführt und mit dessen Ermordung gedroht. Um die deutschen Genossen zu unterstützen, entführte ein Kommando der palästinensischen Terrorgruppe PFLP die deutsche Lufthansa-Boeing ‚Landshut‘ auf dem Rückflug von Malle in die somalische Hauptstadt Mogadischu.

Damals omnipräsentes Inventar aller öffentlichen Gebäude von Polizei bis Post.

Unter den Geiseln war auch eine Münsteranerin. Wie die anderen übergossen die Entführer sie mit Spirituosen aus dem Bordvorrat und drohten, sie anzuzünden.


Als die Terroristen ankündigten, das Flugzeug samt Passagieren in die Luft zu sprengen, gelang einer deutschen GSG9-Einheit der Zugriff und die Befreiung der Fluggäste. Drei Entführer wurden dabei erschossen. Die inhaftierten RAF-Mitglieder reagierten bis auf eins mit kollektivem Selbstmord. Darauf machte die RAF ihre Ankündigung wahr, Schleyer zu töten.

In Münster versammelten sich spontan einige tausend Studenten aus dem RCDS-Umfeld zu einem Trauermarsch mit Fackeln, der bei strömendem Regen durch die Innenstadt führte und von zahlreichen Passanten begleitet wurde. Das Bundeskriminalamt band Münster in die bundesweite Suche nach Schleyers Mördern ein und verteilte im gesamten Stadtgebiet über 30.000 Fahndungsaufrufe.

Damals omnipräsentes Inventar aller öffentlichen Gebäude von Polizei bis Post.

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