Von Carsten Krystofiak, 27.01.2016

In dieser Woche vor 380 Jahren... bekam Averdinck den großen Job.

In dieser Woche vor 380 Jahren... bekam Averdinck den großen Job.

Alerdincks „Vogelschau“ Münsters war der erste brauchbare Stadtplan seiner Zeit.

Everhard Averdinck, 64 Jahre nach der Wiedertäuferherrschaft geboren, ging bei Münsters Maler Nicolas tom Ring in die Lehre. Ganz dumm kann er sich dabei nicht angestellt haben, denn die Gilde der Maler nahm ihn als Mitglied auf und wählte ihn sogar zu ihrem Gildemeister.


Nebenbei jobbte er als Kartenzeichner beim Leibarzt des Bischofs, der als Universalgelehrter Vorlesungen an der „Hohen Schule zu Burgsteinfurt“ hielt. Da Averdinck großes Talent als Kartograf bewies und außerdem Gildemeister war, beauftragte ihn der Rat der Stadt Münster offiziell, Münsters Grundstücke und Liegenschaften zu vermessen, bzw. möglichst genau zu schätzen.

Die Ergebnisse flossen in sein berühmtestes Werk ein, dass er noch im selben Jahr abschloss: Einen Stadtplan aus der Vogelperspektive. Der Plan „Monasterium Westphaliae Metropolis“ ist im Vergleich zu anderen Stadtansichten des späten Mittelalters perspektivisch und proportional erstaunlich exakt. Das Münster-Panorama wurde als „Alerdinck-Plan“ berühmt.

Auch sonst lief es nicht übel für den Münsteraner: Er durfte anlässlich der Verhandlungen zum Ende des Dreißigjährigen Krieges einige Deko-Malereien an Münsters Rathausgiebel anbringen.
Außerdem heiratete er nach dem Tod seines alten Lehrmeisters tom Ring dessen hübsche Witwe...

Alerdincks „Vogelschau“ Münsters war der erste brauchbare Stadtplan seiner Zeit.

Münsters Zeitzeichen-Serie aus der na dann... gibt‘s als Band I und II im Buchhandel:
Jede Woche hat ihre Geschichten...

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