Von Carsten Krystofiak, 24.02.2016

In dieser Woche vor 4 Jahren... zog Hansa Luftbild um.

In dieser Woche vor 4 Jahren... zog Hansa Luftbild um.

Schon im Ersten Weltkrieg machten Flieger Luftaufnahmen zur Frontaufklärung. Nach dem Krieg wurden Luftbilder vor allem zur Vermessung und Kartographie benötigt. Diese Fotos lieferte die Berliner Lufthansa-Tocher Hansa-Luftbild. Im Dritten Reich startete das Unternehmen sogar eine Anartis-Expedition (nein, nicht um Landeplätze für Nazi-Ufos zu erkunden :-)

Für ein weltweit agierendes Unternehmen blieb Hansa-Luftbild in Münster eher unauffällig.

Um die Firma dem Zugriff der Russen zu entziehen, zog das Unternehmen nach 1945 weit nach Westen - nach Münster. Genauer gesagt, nach Blitzdorf, ins Flußviertel. Jetzt ging die Konjunktur erst richtig los: Für die Bauprojekte des Wirtschaftswunders wurden ständig Luftbilder gebraucht, z.B. zur Planung von Autobahnen, Kanälen, Bahnlinien und Stromtrassen.
Später wurden Luftaufnahmen für die Erhebung der Umweltschäden des Wirtschaftswunders benötigt...


Nach dem Mauerfall bestimmten drei Impulse die Arbeit von Hansa-Luftbild: Die Wiedervereinigung bescherte viele Aufträge zur Erneuerung der maroden DDR-Infrastruktur. Die Globalisierung ließ zahlreiche internationale Aufträge ins Haus flattern. Und die Digitalisierung brachte neue Techniken wie den Laserscan aus der Luft mit sich.

Damit platzte das Gebäude am Schiffahrter Damm endgültig aus allen Nähten: Anfang März wurde es abgerissen und durch einen Wohnblock ersetzt. Das Unternehmen ist heute am Zentrum Nord.

Für ein weltweit agierendes Unternehmen blieb Hansa-Luftbild in Münster eher unauffällig.

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