Von Carsten Krystofiak, 14.12.2016

In dieser Woche vor 15 Jahren... starb der irische Generals-Experte.

In dieser Woche vor 15 Jahren... starb der irische Generals-Experte.

Iren und ihre seltsamen Hobbys: Der eine eröffnet einen Irish-Pub, der andere sammelt deutsche Generäle...

Dermot Bradley wurde ein Jahr vor Kriegsende in Dublin geboren. Während seines Germanistikstudiums begann er, sich für deutsche Militärgeschichte zu interessieren. So oft er konnte, reiste er nach Deutschland, besuchte noch lebende Generäe der Wehrmacht und notierte ihre Erinnerungen. So entstand ein riesiges Archiv von Faksimiles, das er zu zahlreichen Fachbüchern verarbeitete.


Am münsteraner Overberg-Kolleg bekam er einen Job als Englischlehrer, was ihm seinen Lebensunterhalt sicherte. Nebenbei studierte er an der Uni Münster weiter und promovierte mit einer Arbeit über den Generalstabschef Guderian, den „Erfinder“ kompakter Panzerverbände.

Aber am liebsten besuchte er hochdekorierte Offiziere im Ruhestand - und davon gab es in Münster eine ganze Menge: Zum Beispiel George von dem Knesebeck, zuletzt Kommandeur der „Führer-Reserve“, General Erich von Manstein, Jagdgeschwader-Kommodore Ernst Kühl, Luftwaffengeneral Martin Harlinghausen und weitere, manche auch mit zwielichtiger Karriere im NS-Reich...

Bradley galt bald als Top-Experte für die deutsche Generalität des Weltkrieges und hielt etliche Vorträge. Zusätzlich wurde der enthusiastische Ire auch noch Multi-Funktionär der deutschen „Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik“. 2001 starb er und wurde auf dem Zentralfriedhof an der Himmelreichallee beerdigt.

Iren und ihre seltsamen Hobbys: Der eine eröffnet einen Irish-Pub, der andere sammelt deutsche Generäle...

Münsters Zeitzeichen-Serie aus der na dann...
gibt‘s als Band I und II im Buchhandel: Jede Woche hat ihre Geschichten...

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