Von Carsten Krystofiak, 01.03.2017

In dieser Woche vor 7 Jahren... tagten die Piraten in Münster.

Der Münsteraner Jens Seipenbusch war Mitbegründer und Vorsitzender der Piratenpartei. Kein Wunder also, dass der erste Bundesparteitag der Piraten in der Halle Münsterland stattfand.

Die junge Partei richtete sich anfangs exklusiv gegen Zensurbestrebungen im Internet, vor allem durch das Instrument des Urheberrechts. Doch mit größerem Zulauf versuchten immer mehr Mitglieder, weitere eigene politische Vorstellungen in das Programm einzubringen. Die Piraten waren auf dem Weg von der Internetpartei zur klassischen Mehr-Themen-Partei.

IT-Nerds unter sich: Laptop-Geflimmer beim ersten Piraten-Parteitag in Münster.

Welche Themen das sein würden, darüber sollte dieser Parteitag entscheiden. Alle Teilnehmer hatten exakt drei Minuten Redezeit, um sich vor der Parteiversammlung als Delegierte vorzustellen und ihre Schwerpunkte zu präsentieren. Bei mehreren hundert Kandidaten ein extremer Zuhör-Marathon!


Unter den fast ausschließlich männlichen Teilnehmern gingen die politischen Ziele weit auseinander. Von klassisch linksideologischen Dogmen (die laut internem Kodex eigentlich als „unpiratig“ galten) bis zur Forderung eines achtfachen Familienvaters nach einem liberalen Waffenrecht nach US-Vorbild war alles dabei.
Der Noch-Vorsitzende Seipenbusch geriet bei den gewaltigen Zentrifugalkräften der Debatte schnell ins Schwitzen. Kurz darauf driftete die Partei auseinander und verlor an Bedeutung.

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