Von Carsten Krystofiak, 10.05.2017

In dieser Woche vor 26 Jahren... brannte der Sachsenhof ab.

Das Münsterland ist seit der Eiszeit besiedelt. Nach Neandertalern, Jägern und Sammlern der Steinzeit und Eisenzeit, folgte der Germanenstamm der Brukterer. Diese nahmen im Jahr 9 an der Schlacht im Teutoburger Wald teil, wurden aber um 900 selbst von den Sachsen, denen es an Aa und Ems gut gefiel, ins Sauerland vertrieben.

Doch den Sachsen ging es selbst nicht besser: Weil sie sich mit Klauen und Zähnen gegen die Christianisierung wehrten, wurden sie von den Franken unter Karl dem Großen besonders gründlich gewaltsam missioniert, bis sich ihr Herzog Widukind geschlagen taufen ließ.

Die Ur-Münsteraner waren an der Varusschlacht beteiligt, wurden aber von den Sachsen ins Sauerland verdrängt.

Tausend Jahre später: 1973 begann das Münsteraner Museum für Geologie mit Ausgrabungen in Gittrup. Die Archäologen fanden eine Fülle von Zivilisationsspuren, vom Kinderspielzeug bis zum Urnengrab. Um die Entstehungszeit der Funde unmittelbar erlebbar zu machen, rekonstruierten die Gemeinden Münster und Greven nahe den Grabungsstätten eine typische Sachsen-Siedlungsstätte.


1991 brannte der Sachsenhof durch nicht geklärte Brandstiftung ab. Rache durch Nachfahren römischer Legionäre? Die Anlage wurde neu errichtet und dient seitdem als Ort für experimentelle Artchäologie, an dem Ackerbau, Kohlegewinnung, Eisenverhüttung und Werkzeugherstellung des Frühmittelalters erprobt werden.

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