Von Carsten Krystofiak, 26.02.2020

In dieser Woche vor 217 Jahren... ...endete das Fürstbistum Münster.

Nach kriegerischen Auseinandersetzungen mit Napoleon fielen große Gebiete links des Rheins an Frankreich. In einem Sitzungsmarathon beschloss der zuständige Rat, dass die links-rheinischen deutschen Fürsten für ihre Verluste durch neue Ländereien rechts des Rheins entschädigt werden sollten. Der „Reichsdeputationshauptschluss“, gefasst im Rathaus von Regensburg, regelte die einzelnen Abfindungen. Es begann ein gigantisches Stühlerücken: Fürstentümer, Bistümer und Städte wechselten die Besitzer. Rund fünf Millionen Menschen bekamen dadurch über Nacht neue Landesherren.

Besatzer geht ja noch, aber evangelisch?!?!

Die Preußen machten einen guten Deal und gewannen rund 10.000 Quadratkilometer mit einer halben Million Bewohnern dazu. Sie schufen auch sofort Fakten und marschierten militärisch in ihre neuen Provinzen ein – u.a. in das frühere Fürstbistum Münster, das damit aufgelöst wurde und nach rund dreihundert Jahren aufhörte zu existieren. Die Reste teilten sich Meppen, Oldenburg und das Haus Salm.


Nicht allen gefiel das: Beim Einmarsch der Preußen in Münster kam es zu Steinwürfen auf die Soldaten, die als Besatzer, aber noch viel schlimmer: als evangelisch verhasst waren!

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