Von Carsten Krystofiak, 04.06.2014

In dieser Woche vor 16 Jahren...

begann der Bau der Radstation.

Früher führte der Weg in und aus dem Bahnhof durch eine unterirdische Passage unter dem Berliner Platz. Die Unterführung war ein beliebter Tummelplatz für Penner und Junkies und darum bei Passanten nicht sehr beliebt. Oben sah es nicht besser aus: Der Vorplatz war ein riesiger Fahrrad-Friedhof, durch den es kaum ein Durchkommen gab. Die Stadt war gezwungen, zu handeln.

Kann hier mal jemand aufräumen? Trotz Fahrradparkhaus wuchert das Velochaos weiter. Ein Naturphänomen.

1994 beschloss der Stadtrat den Bau einer Tiefgarage für Fahrräder. Die Westfälische Bauindustrie, die auch Münsters Autoparkhäuser betreibt, bekam den Auftrag, ein Fahrradparkhaus zu planen. Der Entwurf sah die Einbeziehung der alten Fußgängerunterführung vor, die bei dieser Gelegenheit dichtgemacht wurde. Zwei Jahre später wurde feierlich der Grundstein gelegt. Das Land NRW zahlte die Hälfte der Kosten. Nach etwa einem Jahr Bauzeit konnte der Bundesverkehrsminister Deutschlands größte Fahrradgarage mit viel Tamtam eröffnen.


Das Leezenparkhaus wurde gleich gut angenommen: Vor allem Pendler nutzten die Möglichkeit, ihr Rad trocken und vor Vandalen geschützt zu parken. Auch die Fahrrad-Waschanlage fand viel Interesse.

Münsters Radstation ist seitdem ein Erfolgsmodell. Das führte später zu einem lokalpolitischen Kuriosum: Die CDU wollte auf der grünen Welle surfen und plädierte für ein zweites Fahrradparkhaus an der Stubengasse; ausgerechnet die Grünen stimmten dagegen...

Kann hier mal jemand aufräumen?
Trotz Fahrradparkhaus wuchert das Velochaos weiter.
Ein Naturphänomen.

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