Von Carsten Krystofiak, 11.06.2014

In dieser Woche vor 78 Jahren...

war Reichs-Bikertreff im Preußenstadion.

Wie in sozialistischen Systemen üblich, fassten auch die Nationalsozialisten individuelle Gruppierungen zu uniformierten Massenbewegungen zusammen.
So bildeten Auto- und Motorradfahrer das Nationalsozialistische Kraftfahrer-Korps, durch den viel veralberten »Aküfi« (Abkürzungs-Fimmel) des Regimes zu NSKK verkürzt. Die Mitglieder sollten auch Pannendienst im Straßenverkehr leisten. Wegen des Rufes extremer Unzuverlässigkeit nannte sie der Volksmund aber bald »NS nie da«.

Easy Rider des Führers - Der feuchte Traum aller NSKK-Biker: Die 1937er Hercules mit Wankelmotor.

Doch die Kraftfahrer durften sich durch farbenfrohe Uniformen und militärische Ränge und Auszeichnungen erhebend wichtig fühlen. In Münsters Preußenstadion beging das NSKK seinen großen reichsweiten Paradetag mit tausenden Teilnehmern. Zunächst wurde allerdings nicht gefahren, sondern marschiert und zwar über die Hammer Straße bis zum Rathaus. Vielleicht auch, weil der Eintritt ins NSKK keinen Führerschein voraussetzte.


Nach der Rückkehr stand ein vielseitiges Programm aus Antreten, Strammstehen und zackig Meldung machen an. Dann wurde endlich Gas gegeben: Formationsfahren in Hakenkreuz-Aufstellung, Gedenk-Korso für Hitlers verstorbenen Chauffeur Julius Schreck und eine Motorrad-Stuntshow begeisterten die Zuschauer. Anschließend begann der gemütliche Teil unter dem Titel »munteres Lagerleben« bis niemand mehr fahren durfte bzw. konnte...

Easy Rider des Führers - Der feuchte Traum aller NSKK-Biker:
Die 1937er Hercules mit Wankelmotor.

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