Von Carsten Krystofiak, 14.01.2015

In dieser Woche vor 18 Jahren...

starb der seltsame Solarstrom-Pionier.

Student Albert Derichsweiler kümmerte sich in seiner Bude im Studentenheim am Breul weniger um Jura, als um seine Karriere im Nationalsozialismus.vEs ging steil bergauf: Derichsweiler wurde zuständig für die Gleichschaltung aller Hochschulgruppen und die Auflösung der traditionellen Burschenschaften. Diese betrieb er so aggressiv, dass es die Nazis viele Sympathien einflussreicher »Alter Herren« kostete, wodurch er den Zorn von Goebbels auf sich zog. Trotzdem wurde er für seine Verdienste ohne Examen promoviert.vDen Krieg verbrachte er bei der Waffen-SS.

Derichsweiler organisierte die Bücherverbrennung in Münster. Nach dem Krieg trieb er die Solarwirtschaft voran.

Nach dem Krieg wartete er das »Straffreiheitsgesetz« ab und engagierte sich dann als Landespolitiker, wobei er ein reges Parteien-Hopping betrieb. Dann traf er Ludwig Bölkow. Der Ingenieur hatte das legendäre Jagdflugzeug Me-109 konstruiert und war Mitgründer des Rüstungskonzerns Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB).


Dann wandte sich Bölkow von der Rüstung ab und wurde zum Vorkämpfer für Solarstrom. Er gründete die »Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie«; Werbeslogan: »Sonnenstrom aus der Steckdose«. Derichsweiler wurde 1965 sein Geschäftsführer und predigte auf Vorträgen das baldige Ende der Energie aus Kohle und Öl. Wasserstoffgas sollte der Speicher für den von Siliziumzellen erzeugten Strom sein. Derichsweiler starb 1997, Bölkow 2003.

em>Derichsweiler organisierte die Bücherverbrennung in Münster.
Nach dem Krieg trieb er die Solarwirtschaft voran.

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