Zeitzeichen
Von Carsten Krystofiak, 25.11.2015
In dieser Woche vor 9 Jahren... wurde der Pate verhaftet.
In dieser Woche vor 9 Jahren... wurde der Pate verhaftet.
Nach einer wilden Schießerei in einer Duisburger Pizzeria tauchte Münster in Zusammenhang mit der Mafia in italienischen Zeitungen auf. Ein Antimafia-Staatsanwalt aus Neapel sagte im Interview, Münster habe sich zu einem Zentrum der Camorra entwickelt. Diese überraschende Ansicht bestätigte die deutsche Gewerkschaft der Polizei. Noch besser: Die italienische Fahndungsbehörde »Direzione Investigativa Antinafia« bezeichnete Münster und das Münsterland sogar als Mafia-Hochburg.
Unsere Region sei nicht bloß ein Rückzugsgebiet für fahndungsgestresste Mafiosi, sondern ein Zentrum reger Aktivität. Besonders beliebt sei das Münsterland bei den Clans wegen der günstigen Nähe zu Holland, was den Drogentransport erleichtere. Das traditionelle Kerngeschäft der Schutzgeld-Erpressung in der Gastronomie nehme man quasi nebenbei mit, so die Erkenntnisse der Ermittler. Tatsächlich brannte eine Pizzeria an der Hammer Straße durch Brandstiftung aus.
Ende November nahm die Polizei in Münster einen italienischen Kaufmann fest, der laut den italienischen Behörden tief in Mafiageschäfte verstrickt sein sollte.
Die Mafia-Forscherin Petra Reski, die in Münster studiert hat, schildert in ihren Büchern über die Mafia, dass die Paten von heute weniger Killer, als vielmehr smarte Business-Manager sind, die auch ohne Gewalt steinreich werden, u.a. durch Schwindel mit Bio-Lebensmitteln und EU-Fördergeldern.
Don Corleone an der Aa? Laut italienischer Ermittler ist Münster eine Mafia-Hochburg...
Fr. 8. Januar 2016, 20 h
Landesmuseum Domplatz
Münstergeschichten mit
Carsten Krystofiak live
NEU IM BUCHHANDEL ab 30.09.: Carsten Krystofiak: Mord im Münsterland – 20 True-Crime-Stories (münstermitte Medienverlag)