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 na dann... 07/2021
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 Wissen des 19. Jahrhunderts
Unter einer goldglänzenden balinesischen Schmuckdose schob sich ein kostbar in tro- pischem Holz schimmernder Kasten ins Blick- feld. War das ein Repunsator? Recht schwer, als ich ihn hervor zog. Leider kein Schlüssel zu sehen, abgeschlossen. Die Mappe darüber, auch schwer, darin klirrte es. Metallene runde Scheiben mit Löcherchen und Häkchen. Ge- hört das zu dem Kasten? Ich lege dann doch vorsichtig drückend erst einmal dessen Hebel nach rechts, er knackt – und aus dem Inneren tönt eine zauberhafte Melodie kling, klang, mehrstimmig, melodiös, kräftig, eine Spiel- uhr!
Die klingende Spieluhr
Mit Mühe und einer Büroklammer lässt sich das Wunderding öffnen, die sich langsam dre- hende Scheibe herauslösen und eine der an- deren hineinclipsen – „Rosen aus dem Süden“, längst verklungene Melodien, Walzer, aber auch „Stille Nacht, heilige Nacht“. Jede Schei- be eine andere Melodie. In Elfenbein eingelegt offenbart sich der Name, „Symphonion“.
Auf zum Ball um 1890
Dabei vergesse ich ganz den „Repunsator“, und als ich glücklich über den Fund im Schoße der Familie lande, hab ich zwar nichts für Kar- neval Brauchbares gefunden, aber ein Stück Vergangenheit. Oma und Opa werden viel- leicht sogar im Salon danach getanzt haben, sie im langen Kleid über der Schnürkorsage, die die Büste hebt und die Taille einengt, er mit Seidenkrawatte, steifem Kragen, im Geh- rock, zu Kaisers Zeiten, und bevor das Gram- mophon erfunden wurde?
Volker Hentig
ist 91 Jahre alt und
wohnt mit seiner Frau in Bielefeld. Beruflich war er Unternehmer.
    























































































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