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 na dann... 16/2021
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blieben zu Hause. 16 Jahre Kohl und 16 Jahre Merkel haben den Fluss nicht aufhalten können, aber sie haben ihn kanalisiert. Nun beginnt er in der Pandemie über die Ufer zu treten. Evolu- tionäre Politik braucht das Land und Politiker, die sie anregen und gestalten. Kein Wunder, dass die einzige Partei, die Ansätze dazu zeigt, die Grünen, von der Situation profitiert. Die SPD wurde von der Entwicklung zerrissen, weil die alte Arbeiterpartei im Sinne Friedrich Eberts ihrerVerantwortungfürdasganzeLandgerecht werden will. Ihre Klientel mochte dem nicht folgen, sie folgt dem Fluss der Zeit, geht verlo- ren.
Nun wird die „gute alte“ CDU spüren, dass der Spagat zwischen der Bewahrung des vergan- genen Wertvollen und der Förderung des Neu- en, Zukunftgerichteten, nicht einen Kanzler- wahlverein, sondern eine originelle integrative politische Idee braucht. Eine „Doppelspitze“ wie bei der SPD brächte da keine überzeugende, Wähler motivierende, Lösung, wie die Statistik beweist. Alles fließt, also auf zu neuen Ufern! Wer aber findet sich nun bereit, als Politiker Volkes Wille glaubhaft zu vertreten, kann sich überzeugend von den Geschäftemachereien vor und hinter den Kulissen absetzen? Nicht die befruchtende kontroverse Diskussion verstört die/den Wähler, sondern die Rangeleien der Al- phatiere, der Ersatz von Politik durch die Ein- schaltung gerichtlicher Verfahren, die schnöde Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit und also der Wählerin, dem Wähler.
Volker Hentig
ist 91 Jahre alt und
wohnt mit seiner Frau in Bielefeld. Beruflich war er Unternehmer.
 Friedrich Ebert (1871-1925), sozialistischer Führer der sozialdemokratischen Bewe- gung in Deutschland, war von 1919 bis 1925 Präsident der Weimarer Republik.
Der „Rotfunk“ wurde durch einen „Schwarz- funk“ ergänzt. Wer informiert unabhängig? Dass sich diese Landschaft in wenigen Jahren multi- plizierte, nahm der allmächtigen ARD einen Teil ihres Gewichtes. Aber schon drohte das Chaos, die Loslösung von Verantwortung für veröf- fentlichte Inhalte – das Internet.
Und die Parteien, ihre Abgeordneten, ihre Kanzler, sie repräsentieren entweder die Bewe- gung oder die Beharrlichkeit. Politiker finden sich von außerparlamentarischen Kritikern kon- trolliert, verdächtigt, verunglimpft, das Wahl- volk fragt sich, ob es durch sie wirklich vertreten sein will. Immer mehr Wählerinnen und Wähler
   
























































































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