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na dann... 01/2022
gastbeitrag 23
Krankenhäusern wahrscheinlich immer schlechter möglich sein wird, alle Patienten medizinisch vertretbar zu versorgen. Vielleicht hat jemand von euch das Glück, in seinem Freundeskreis oder in seiner Familie jemanden zu haben, der den Beruf der Kran- kenpflegerin oder des Krankenpflegers noch ausübt? Fragt doch da einfach mal nach. Und: Noch schlechter ist es für die Kinder. Schon in diesem Winter werden Säuglinge und Kleinkinder an den Pforten der Kranken- häuser abgewiesen, weil die Stationen über- füllt sind. Das hat mit Corona rein gar nichts zu tun. Nicht die Bohne. Neben dem Fach- kräftemangel ist es für die Krankenhäuser teilweise unwirtschaftlich, Kinderkran- kenstationen überhaupt zu betreiben. Betten werden nicht belegt, ganze Stationen ge- schlossen. Das alles kann man ohne großen Aufwand nachlesen.
Wo bleibt hier der Aufschrei? Wo bleibt die Wut über diese Zustände? Und wen interes- siert es in Anbetracht einer solchen Krise, ob sein Nachbar geimpft ist oder nicht?
Ich versteh dieses Land schlicht nicht mehr. Trotz allem bin ich nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Deshalb gehe ich das Risiko ein, hier laut oder im Stillen verunglimpft zu wer- den. Und ich gebe zu, dass mir dabei ganz schön mulmig ist.
Aber ich hoffe, dass doch viele tolerant sind und dass Menschen zweifeln, dass diese Menschen mehr werden und nach und nach aufstehen gegen die staatliche Übergriffig- keit, die Spaltung und die Hetze.
Immerhin ist ja bald Frühjahr... In diesem Sinne: Alles Liebe, Tina
Impfung zu zwingen, stört mich nicht nur. Ich empfinde ihn als zutiefst bedrohlich. Den Umstand, dass solcherlei Gedanken nun auch noch der rechten Ecke zugeordnet wer- den, empfinde ich als absurd. Nahezu jeder Kommentar zu diesem Thema, verunglimpft Menschen wie mich als rechte Staatsfeinde. Ich glaube an die Freiheit und den unbe- dingten Sinn von Begrenzung staatlicher Macht. Wieso unterstellt man mir aufgrund dessen, rechtes Gedankengut zu teilen? Sind es nicht eigentlich die Rechten, die einen Staat mit unbegrenzter Macht anstreben? Und zum Schluss, aber nicht zuletzt:
Nein, mir ist die Pandemie nicht egal. Ich leu- gne sie auch nicht. Es wird aber leider nicht einfach alles gut, sobald der letzte Fünfjäh- rige geboostert ist.
Bereits lange vor Corona befand sich die Ver- sorgung in deutschen Kliniken in einer Ab- wärtsspirale. Vor allem, weil Pflegekräfte reihenweise gekündigt haben und kündigen (werden). Das ist alles andere als verwunder- lich. Neben Überlastung und mitunter unzu- mutbaren Arbeitsbedingungen bleibt auch in diesem Jahr – wie eigentlich immer – die versprochene und lange überfällige Aner- kennung aus.
Pflegekräfte bekommen im Dezember 2022 (in 12 Monaten!!!) 2,8% mehr Lohn. Macht bei 5% Inflation in diesem und 5% Inflation im nächsten Jahr rund 7% weniger im Porte- monnaie - nach der Lohnerhöhung. Man muss einen Beruf schon SEHR mögen, um das mitzumachen.
Die Wahrheit ist daher, so fürchte ich, dass es in Zukunft, ganz unabhängig davon, wie wir diese Pandemie bewältigen, in deutschen