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 na dann... 02/2022
Kinokritiken 7
    Matrix Resurrection
(sirk) "Zurück zum Ursprung" heißt es auf dem deutschen Filmpla- kat. Ein Versprechen?
Eine Drohung? Im vier-
ten Teil der Matrix-Reihe, die nur als Trilogie geplant war, wird die Hauptfi-
gur Neo aus ihrem Dauer- schlaf gerissen. Das kann man bildlich und wört-
lich nehmen. Neo, oder genauer Thomas Ander- son (Keanu Reeves), arbei- tet als Spiele-Programmie- rer in einer erfolgreichen Agentur. Diese konnte mit ihrem Spiel "The Matrix" einen großen, weltweiten Erfolg feiern. Eines Tages steht ein gewisser Mor- pheus (Yahya Abdul-Ma- teen II) vor der Tür und bit- tet Neo, die Pille der Wahr- heit zu schlucken... Zusam- men mit ihrem Team aus der Serie "Sense8" versucht Regisseurin Lana Wachow- ski ihre erfolgreichste Film- figur aus dem Jahr 1999 wieder auferstehen zu las- sen - und scheitert auf allen Ebenen. Zu viele Referenzen, lächerliche Kampfszenen, diese Rück- kehr ist vor allem eins: eine große Enttäuschung.
148´ Cineplex
The King´s Men
(jonny) Die bösesten der Bösen versammeln sich Anfang des 20. Jahrhun- derts um die Welt in einen Krieg zu stürzen. England, Russland und die USA sol- len dabei gegeneinander ausgespielt werden, um
so den ersten Weltkrieg anzustiften. Einzig der britische Adlige Orlando Oxford (Ralph Fiennes) und sein Sohn Conrad (Harris Dickinson) haben die teuf- lischen Pläne durchschaut und gründen kurzerhand den ersten Geheimdienst der Welt – der Beginn der sogenannten „Kingsman“... Das Prequel zu den bei- den „Kingsman“-Filmen
ist zwar starbesetzt, aller- dings kann dies nicht über die Einfallslosigkeit des Drehbuchs hinwegtäu- schen. Schade ist dabei vor allem, dass der Grund- tenor deutlich schwerer und ernsthafter geworden ist, obwohl sich die Vor- gänger durch ihren befrei- ten Humor ausgezeich- net haben.
132´ Cineplex
The 355
(sirk) 355 war der Code- name für eine der ers-
ten US-Spioninnen wäh- rend der Amerikani-
schen Revolution. Knapp 250 Jahre später präsen- tiert Hollywood erstmals einen ernsten Actionthril- ler mit einem rein weib- lichen Agentinnen-Team. Was Bankräuberinnen (Oceańs 8, 2018) oder Geis- terjägerinnen (Ghostbus- ters, 2016) können, das können Agentinnen schon lange, hat sich wohl auch die Hollywood-Schau- spielerin Jessica Chastain gedacht, die den Film pro- duziert hat. Ein internati- onales Agentinnenteam, verkörpert durch Penélope Cruz, Diane Kruger, Lupita Nyong´o und eben Jes- sica Chastain, versucht, den dritten Weltkrieg zu verhindern. Der Regisseur und Koautor Simon Kin- berg war aber leider nicht in der Lage, sich eine span- nende und vor allem nach- vollziehbare Geschichte auszudenken und quält sein Darstellerinnen-Quar- tett durch einen faden Par- cours voller Agentenfilm- klischees.
124´ Cineplex
Lamb
(sirk) An abnormen Figuren mangelt es dem Kino nicht. Was vor über 100 Jahren mit Frankensteins Mons- ter begann und mit "Alien", "E.T." oder "King Kong" um viele weitere mehr ergänzt wurde, bereichert der islän- dische Special-Effects-Spe- zialist Valdimar Jóhanns- son um sein titelgeben- des Lamb, halb Mensch, halb Schaf. Die schwedi- sche auch in Hollywood sehr bekannte Schauspie- lerin Noomi Rapace ist die Schafhirtin Maria, die eines Tages diesem Wesen auf die Welt hilft. Wenig spä- ter wird es von ihr und ihrem Mann Ingvar (Hil- mir Snær Guðnason) "Ada" getauft. Beide zögern keine Sekunde, es sofort als Fami- lienmitglied mit in ihr Haus zu nehmen. Was nicht nur bei Schwager Petur (Björn Hlynur Haraldsson) auf Unverständnis stößt. Ein in ruhigen Bildern erzähltes Horrordrama, das nebenbei auch zahlreiche Frage auf- wirft. Zum Beispiel: Warum lehnen wir alles ab, was wir nicht verstehen? Sehens- wert.
107´ Cinema













































































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