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na dann... 07/2023
presseausweis 3
Inhalt
Presseausweis 3–4 Die na dann in meinem
Supermarkt 02
Kino 4–09
Ohrenschmauch 12
Veranstaltungen 13–27
Zeitzeichen 29
Ständ. Termine 28–31
Kleinanzeigen 32–71
webguide 62–63
Zeitzeichen erst wieder in der nächsten Woche
Kleinanzeigenannahme
für private und nicht-pri- vate Kleinanzeigen:
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na dann... Wochenschau für Münster – kostenlos Herausgeber: DVV, Druck- Verlags und Vertriebs- gesellschaft mbH Gildenstraße 8b
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(und für schwierige Fra- gen, Beschwerden, nette Gespräche): Uli Wiemann, uli@nadann.de
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Presseausweis
Stefan Bergmann
Der Münstersche Realitätsverlust
Das gab es in Münster noch nie: Da wagt es ein Bauherr, der Stadt Münster öffentlich Contra zu geben. Die CM Immobilien Entwcklung Gmbh, wohl einer der wichtigsten Bauträger in und für Münster. hat den Bau von 300 Wohnungen am Dahlweg auf Eis gelegt, weil die Stadt mit immer mehr und angeblich überzogenen Forderungen an CM herangetreten war. Anfangs war es nur der Zwang, eine alte Halle (auf eigene Kosten natür- lich) zum Quartiersmittelpunkt zu entwickeln. Dann musste ein Kindergarten gebaut werden und dieser top ausgestattet werden. Und zum Schluss
- und da platzte Geschäftsführer Michal Lüke der Kragen - wollte die Stadt auch noch mitbestimmen, wo die preiswerten und
öffentlich geförderten Sozialwohnungen liegen sollen.
Einerseits ist die Vorgehensweise der Stadt wohl verständlich. Ein privater Investor will Geld verdienen mit dem Wohnungsbau, und das auch noch in 1A-Wohnlage. Dafür muss er von seinem Gewinn etwas Geld für Gemein- schaftseinrichtungen abknapsen Doch dem Investor wurde der Forderungs- katalog zu lang. Angesichts explodierender Baukosten rechne sich das Vor- haben nun nicht mehr.
Und dann tat er, was sich in Münster niemand traut: Öffentlich die Stadt dafür zu kritisieren Denn viel zu groß ist meist die Angst, dass das ungehö- rige Verhalten Konsequenzen haben wird - und man bei künftigen Projekten nicht mehr zum Zuge kommen. Ob das stimmt, kann niemand mit Gewiss- heit sagen. Aber die Furcht hat jeder: Architekten, Bauträger, Investoren. Es sagt nur niemand öffentlich. Die nadann sprach jetzt mit Michel Lüke, Ge- schäftsführer von CM:
Viele Bauherren und Architekten trauen sich nicht, die Stadt Münster öffentlich zu kritisieren – aus Angst vor negativen Auswirkungen beim nächsten Projekt. Können Sie diese Angst nachvollziehen?
Michael Lüke: Wir haben keine Angst, sondern kümmern uns um vernünf- tige Zusammenarbeit.
Vor wem muss man sich als Bau- herr mehr fürchten: Vor der Verwal- tung oder der Politik oder dem Ge- staltungsbeirat?
Michael Lüke: Fürchten muss man einen Realitätsverlust. Die Politik
hat auf unseren angekündigten Pla- nungsstopp für 300 Wohnungen am Dahlweg rasch reagiert. CDU, Grüne und FDP waren sofort am Telefon. Wir treffen uns in den nächsten Ta- gen mit jeder dieser Ratsfraktionen.
Jede Kommune setzt die Rahmen- bedingungen für Baugebiete fest, das ist auch ihr gutes Recht. Was ist in Münster anders als in anderen Städten (in denen Sie ja vermutlich auch bauen)?
Michael Lüke: Hier gibt es Zielkon- flikte zwischen Wunsch und Wirk- lichkeit, die sich angesichts wirt-