Page 4 - pixelbook KW 13 /2023
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4 kinokritiken (mehr unter www.nadann.de/rubriken/kino/filmsuche/)
na dann... 13/2023
     John Wick: Kapitel 4
(jonny) Nach den Ereignis- sen vom dritten Teil hat es sich John Wick mittlerweile mit der gesamten Orga- nisation verscherzt, der
er früher einmal als Killer gedient hat. Ein gewisser Marquis hat die Leitung
der hohen Kammer über- nommen und dieser hat es sich zum Ziel gesetzt Wick zu vernichten, mit allen dafür nötigen Mitteln. Die Jagd führt von Osaka, über Berlin bis nach Paris und dabei bekommt es Wick mit unzähligen Widersa- chern zu tun, die er aus dem Weg räumen muss... In den durchaus großzügigen 170 Spielminuten spielt die Story lediglich eine Neben- rolle. Stattdessen liefert Regisseur Chad Stahelski etliche atemberaubende Actionsequenzen, bei denen von Bild, über Ton bis zur Choreografie alles passt. Außergewöhnlich äs- thetisches Actionkino, nicht verpassen!
170´ Cineplex
Lars Eidinger - Sein
oder Nichtsein
(sirk) Er hat sehenswerte Porträts über Fotographen (William Eggleston) und große Designer (Dries Van Noten, Martin Margiela) geschaffen. Dabei ging es ihm neben dem Künstler, dem Handwerker immer auch um die Kunst und das Handwerk selbst. Als Thea- terfan wollte Reiner Holze- mer (Jahrgang 1958) immer schon ein Porträt über einen Theaterschauspieler machen. Und der wohl bes- te deutsche Schauspieler hat sich dazu neun Monate von Holzemer und seiner Kamera, unter Auflagen, begleiten lassen. Auch bis in die sehr sensiblen Be- reiche einer Probe zu einer weltweit beachteten Salz- burger Aufführung zu "Je- dermann". Dass diese Zu- sammenarbeit Großartiges und Mitreißendes, vor al- lem aber Erhellendes über die Kunst selbst geschaffen hat, davon sollte sich jeder überzeugen, ob Lars Eidin- ger Fan oder Feind, Theater- oder Kinofan. Unbedingt sehenswert.
92´ Schloßtheater
Sick of Myself
(bouda) Gelegentlich sehnt man sich ja schon zurück in eine Welt, in der nicht alle ständig das Smartphone
in der Hand hatten und sich auch noch pausenlos selbst knipsten, um ihre Follower mit neuen Selfies zu beglücken. Der Drang des modernen Menschen zur Selbstdarstellung und Aufmerksamkeit um jeden Preis hat den norwegischen Regisseur Kristoffer Borgli zu einer schrillen und gro- tesken Komödie inspiriert. Er geht der Frage nach,
wie weit man bereit ist zu gehen, nur um im Mittel- punkt zu stehen? „Sick of Myself“ bietet eine fast schon perfekte Konfron- tationstherapie mit dem Wahnsinn in uns selbst. Der Film ist überaus smart und sehenswert.
98´ Cinema
Tagebuch einer Pari-
ser Affäre
(mex) Das hatte Simon (Vincent Macaigne) nicht erwartet. Plötzlich befin- det er sich inmitten einer Affäre. Der Mittvierziger, fast ein französisches Alter Ego des Allenschen Stadtn- eurotikers, ist schon lange verheiratet, möglicher- weise sogar „glücklich“? Mindestens aber ist er zufrieden mit dem Status Quo, eine Trennung von seiner Gattin käme für ihn niemals in Frage. Jetzt aber ist da plötzlich die selbstbe- wusste Charlotte (Sandrine Kimberlain) und Simon wagt den Seitensprung. Mehr soll daraus nicht werden, da sind sich die beiden einig. Aber was hilft einem das schönste Einver- nehmen, wenn das Leben beginnt seine Spielchen
zu treiben... Regisseur Em- manuel Mouret begleitet diese sympathischen Opfer der Liebe über Monate bei dem Versuch, ihre immer komplizierter werdende Beziehung zu händeln. Wit- zig, melancholisch und sehr unterhaltsam.
100´ Schloßtheater














































































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