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Der Honest John Blog
50-jähriges Jubiläum:
Herbie Handcocks - Head- hunters (1973)
Funk trifft Jazz-Fusion
"Meine Absicht war es, eine Funk-Platte zu ma- chen, aber der Jazz-Einfluss hat sie immer wieder angezogen." – Herbie Hancock im Gespräch mit der New York Times über "Head Hunters"
Herbie Hancock ist einer der erfolgreichsten und vielseitigsten Musiker und Komponisten des letz- ten halben Jahrhunderts, der in Jazz, Pop, Hip- Hop, Tanz- und Filmmusik unauslöschliche Spu- ren hinterlassen hat. Und es scheint, dass er schon immer so etwas wie ein musikalisches Chamä- leon war, da er als Wunderkind zunächst klas- sische Musik studierte und im Alter von elf Jah- ren ein Mozart-Konzert mit dem Chicago Sym- phony Orchestra aufführte.
Er wurde dann von dem verstorbenen Trom- peter Donald Byrd entdeckt, erschien auf meh- reren von Byrds Alben und gab dann 1962 sein Debüt bei Blue Note Records mit dem Album "Takin' Off". Dieses Album brachte seinen ersten Crossover-Hit "Watermelon Man" hervor, der die Billboard Top 100 der Pop-Charts erreichte.
Sein Talent und seine Post-Bop-Piano-Innova- tionen blieben nicht unbemerkt und im fol- genden (1963) Jahr wurde er von Miles Davis in sein Second Great Quintet aufgenommen. Davis schrieb in seiner Autobiografie: "Herbie war der Schritt nach Bud Powell und Thelonius Monk, und ich habe noch niemanden gehört, der nach ihm gekommen ist." Mit dieser Art von Auszeichnung würden viele Musiker denken: "Viel besser geht's nicht", aber Hancock verfolgte gleichzeitig seine eigene Solokarriere, komponierte und performte Klassiker wie "Empyrean Isles" und "Maiden Vo- yage" und vertonte Michelangelo Antonionis Kultfilm "Blowup".
na dann... 50/2023
1971 war Hancock mit seiner vorherigen Band Mwandishi unzufrieden und wollte eine Band mit einer stärkeren Funk-Komponente gründen. Er wählte den Namen der Gruppe, "Headhunters", während er buddhistische Gesänge anstimmte. Der Name gefiel ihm, weil er sich dreifach auf den Dschungel, auf intellektuelle Belange und auf sexuelle Aktivitäten bezog.
1973 bestand die Band aus Hancock (Key- boards), Bennie Maupin (Saxophon, Klarinette), Harvey Mason (Schlagzeug), Paul Jackson (Bass) und Bill Summers (Perkussion). Ihr erstes Album "Head Hunters" verkaufte sich mehr als eine Mil- lion Mal.
1973 veröffentlicht, ist dies vielleicht mehr Jam- und Loose-orientierte Musik, als man von Jazz-Fusion erwarten würde. Die Hinzufügung von Funk sollte weder überraschen noch ablen- ken, da Hancocks Hauptaufgabe darin besteht, ein solides Album mit Jazz-ausgebildeten Musi- kern aufzunehmen, die die Affinität zu Funk und der Fusion von Stilen teilen.