Page 4 - pixelbook KW18/2024
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4 kinokritiken (mehr unter www.nadann.de/rubriken/kino/filmsuche/)
na dann... 18/2024
Arthur der Große
(mex) Eine auf wahren Be- gebenheiten beruhen-
de Geschichte aus der Ad- venture Racer World. Über mehrere Tage kämpfen vierköpfige Teams um die Weltmeisterschaft. Da wird geklettert, gerudert und geradelt, alles quer- feldein und oftmals bis zur totalen Verausgabung der Teilnehmer*innen. Micha- el Light (Mark Wahlberg), Leader des Teams Broad- rail, träumt nach etlichen vergeblichen Versuchen davon, endlich einmal den Titel gewinnen zu kön- nen. Als sich dem Quar- tett dann ein hungriger und anhänglicher Straßen- hund anschließt, eröffnet sich dem reinen Abenteu- er, fast möchte man sagen, eine zwischenmenschliche Komponente. Der Mix aus Sport-, Tier-, und Freund- schaftsdrama des briti- schen Regisseurs Simon Cellan Jones sorgt nicht gerade für Überraschun- gen, ergibt aber unterm Strich routiniertes wenn auch recht dialogschwa- ches und holperiges Unter- haltungskino.
107' Cineplex
Sterben
(bouda) „Sterben“ ist ein Film, der polarisiert und herausfordert. Er ist kom- promisslos, ungeschönt und voller schmerzhaf-
ter Wahrheiten. Glasner scheut keine Tabus und zwingt sein Publikum, sich mit den abgründigsten Seiten des Lebens ausein- anderzusetzen. Doch ge- rade in seiner schonungs- losen Ehrlichkeit liegt die große Stärke des Films. Er berührt tief und zwingt zum Nachdenken über die eigenen Beziehungen, die Vergänglichkeit des Lebens und die Kraft der Liebe. „Sterben“ ist ein filmisches Meisterwerk, das lange nach dem Abspann in den Knochen nachhallt. Ein in- tensiver und bewegen-
der Trip durch die Untiefen der menschlichen Seele, der dank seiner grandiosen schauspielerischen Leis- tungen und Glasners un- verwechselbarer Regiefüh- rung unvergesslich bleibt.
182' Schloßtheater
Eureka
(sirk) Drei Filme zum Preis von einem: Wenn es um das indigene Leben von Ureinwohnern geht, erzählt Hollywood gerne Erobe- rer- oder Besatzergeschich- ten wie beispielsweise zu- letzt Martin Scorsese mit seinem "Killers of the Flo- wer Moon". Dass es auch anders geht, weitab von Gut-gegen-Böse, beweist Lisandro Alonso in seinem zweieinhalbstündigen Epi- sodenfilm. Zu Beginn lässt er einen Mann (Viggo Mor- tensen) in s/w auf Felsge- stein singend eine Trommel schlagen, es entspinnt sich eine Western-Geschichte, bis das zweite Kapitel ins Hier-und-Heute in ein Indi- anerreservat in South Da- kota entführt. Im letzten Kapitel wird ein Abenteurer buchstäblich vom "Goldfie- ber" heimgesucht. Was die drei Geschichten mitein- ander zu tun haben, bleibt unklar. Viel Geduld (Stich- wort: "Slow Cinema"), viel Fantasie und Offenheit
ist nötig, um sich über die komplette Spielzeit von dem experimentierfreudi- gen, konzeptionellen Werk fesseln zu lassen.
148' Cinema
Challengers - Rivalen
(jonny) Einst waren Art und Patrick beste Freunde und beide auf dem besten Weg, Tennisprofis zu wer- den. Gemeinsam lernen sie Tashi kennen, ebenfalls eine aufstrebende Tennis- spielerin, und beide sind sofort verliebt. Doch ihre Telefonnummer kann nur einer von ihnen bekom- men und so werden die beiden Freunde zu Rivalen. Dreizehn Jahre später ist Art tatsächlich ein erfolg- reicher Tennisprofi und hat mit Tashi ein gemeinsames Kind, während Patrick sich immer noch von einem Qualifikationsturnier zum nächsten schleppt. Durch Zufall treffen die ehemali- gen Freunde bei einem die- ser Turniere aufeinander und alte Wunden brechen auf... Regisseur Luca Guad- agnino inszeniert ein ener- giegeladenes Drama über eine toxische Dreiecksbe- ziehung auf mehreren Zei- tebenen. Mit teils grandio- sen visuellen Einfällen, un- termalt von Trent Reznors treibenden Bässen.
132' CIneplex