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8 ohrenschmauch
na dann... 21/2024
Bl. Trapper – ..kennt doch niemand
Die Band BLITZEN TRAPPER hat trotz 25 jähriger Geschichte in unseren Breiten keine erkennbaren Wellen geschlagen. Nach 4 Jahren Pause seit dem letzten Werk (das ich nicht kenne) fällt mir mit „100‘s & 1000’s, Millions an Billions“ das neue Album vor die Finger. Erwartet hatte ich krachenden Blues-Rock, doch weit gefehlt, die vier mittelalten Herren schreiben sehr eingängige Songs. Klin- gen irgendwo zwischen Indie-Folk und psychedelischer Americana, arbeiten schöne Gesangslinien heraus und versuchen gar nicht erst den ‚grossen Hit‘ zu schaffen, sondern stecken ihre Fähigkeiten lieber in sorgfältige Handarbeit.
Wenn dieser Name fällt, wissen Ein- geweihte sofort, das wird nicht leicht. AKI TAKASE JAPANIC, ihr Quintett, in diesem Fall mit Gästen Alexander von Schlippenbach und Nils Wogram liefert mit „Forte“ (Name ist Programm) ein dynamisches, zum grossen Teil sehr frei zusammen gespieltes Programm von knapp 1 Stunde Spielzeit. Piano, Sax, Bass,DrumsplusTurntablewechselnin der Führungsrolle, spielen sich Versatz- stücke und Themen zu, sind mal enger, mal weniger eng zusammen. Immer angefeuert von der nimmermüden, bereits über 80jährigen Pianistin. Harte Kost, aber spannend!
Der war in der vergangenen Woche schon mit dem parallel erschienenen 2.‚Bach‘ Album dabei. Heute BRAD MEHLDAU’s Interpretationen einiger Klavierwerke von Gabriel Fauré. „Apres Fauré“ enthält 4 Nocturnes und ein Auszug aus einem Piano Quartett, die er entsprechend der Komposition intoniert. Dazwischen gibt es 4 ei- genkomponierte Titel, in denen er die harmonische Prägung der Fauré-schen Werke auf seine Weise einbindet. Auch hier: Nebenbei hören macht keinen Sinn!
Dafür ist diese umso besser geeig- net. Faul in der Sonne oder flirtend im Café wippt mindestens ein Fuss sofort mit. SAIGON SOUL REVIVAL, den Titel „Moi Lu’o’ng Duyen“ kann ich zwar nicht aussprechen aber hö- ren geht wunderbar. Die vier Herren plus Sängerin erschaffen eine lässige Mischung aus Motown-mässigem Soul, internationalem Pop und Hits ihrer Heimat Vietnam, die sie gekonnt einmischen. Dabei spielt natürlich die verführerische Stimme der Sängerin eine wichtige Rolle, wie auch die teilweise Verwendung traditioneller heimischer Instrumente.
An dieser Stelle ein grosser Dank an alle, die mich mit News und Infos versorgen. Danke euch fällt mir Musik in die Hände, auf die ich nicht selbst ge-
kommen wäre. Heute MOSE mit der CD namens „Rand“. Wenig Info dazu, wohl zumindest aus dem deutschsprachigen Raum, gestalten die 5 Beteiligten ihr Werk wie eine Reise durch Zeit und Raum. Sphärische Sounds treffen auf Italo-Western, jazzige Kompositionen begegnen den wenigen Titeln mit Gesang. Das alles vorgetragen mit grosser Ruhe. Glockenspiel und Drums, melancholisches Trompetensolo über kräftigem Gitarren-Riff und Songtitel wie ‚anna krohn‘, ‚träge‘ oder ‚regelun- mässigkeit‘ legen für mich den Schluss nahe, dass es der Combo mehr um kreative Prozesse geht als darum ein Profit Center zu werden.
Die SOUTH WEST OLDTIME ALL STARS sind keine Südstaaten Band! Als kleine Big Band aus dem Süden der BRD huldigen sie dem Komponisten und Arrangeur Duke Ellington mit ihrem „Celebrating the Duke – Nutcracker Suite“. Der 2. Teil des Titels lässt es ahnen, 9 Themen aus Tschaikowskys ‚Nussknacker-Suite‘ arrangieren sie im Ellington-Style für ihr 9 köpfiges Projekt. Ganz und gar harmonisch, eben ‚Oldtime‘, mit kunstfertigen Blä- sersätzen, feinen Soli und keineswegs altbacken.
na dann... Tschüss i.m.trend@muenster.de
Mose – Rundreise durch Sounds
A. T. Japanic – ‚Forte‘ Mit über 80!