Page 6 - pixelbook KW03/2025
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6 kinoprogramm
na dann... 03/25
     Nosferatu – Der
Untote
( jonny) Thomas Hutter
ist frisch verheiratet und muss geschäftlich nach Transsylvanien reisen.
Dort soll er ein Geschäft mit dem Grafen Orlok ab- wickeln, der ein Schloss
in der Nachbarschaft von Thomas erwerben möchte. Doch irgendetwas scheint mit dem Grafen nicht zu stimmen. Schließlich muss Thomas entsetzt feststel- len, dass es sich bei Or-
lok um einen waschechten Vampiren handelt. Und da- mit nicht genug, scheinbar hat Orlok es auf seine Ehe- frau Ellen abgesehen... Die Neuauflage des mehr als hundert Jahre alten Origi- nals überzeugt als atmo- sphärischer Gruselfilm der alten Schule. Audiovisuell beeindruckend und mit ei- nem großartigen Cast ein gelungener Auftakt für das Horrorjahr 2025.
133' Schloßtheater/Cineplex
Feste & Freunde
(mex) David Dietl, Sohn des TV-und-Film-Tausendsas- sas Helmut, versammelt ein populäres Darstelleren- semble für einen aufwän- dig konstruierten Episoden- film zum Thema Freund- schaft. 10 Menschen, die sich lieben, wenn auch
mal mehr und mal weni- ger, missverstehen, überei- nander wundern oder auch völlig vor Rätsel stellen ha- ben eines gemeinsam: sie würden sich trotz allem oder gerade deswegen als Freunde bezeichnen. Dass es dort beziehungstech- nisch auch drunter und drüber gehen kann und
es den einen oder ande- ren Fauxpas zu verschwei- gen gibt, liegt sicherlich in der Natur der Sache. Wir erleben das "Team" über vier Jahre, begegnen ihm immer wieder auf diver- sen Festivitäten und könn- ten uns aus sicherer Dis- tanz bei all den sich erge- benen Verwicklungen amü- sieren oder mitleiden, wä- ren da nur nicht die mitun- ter abtörnende Musikun- termalung und übergroße Ansammlung von Möchte- gern-Spruchweisheiten.
108' CIneplex
Queer
(sirk) Basierend auf der gleichnamigen autobio- graphischen Novelle von William S. Burroughs, ent- standen in den 1950ern, veröffentlicht 1985, be- bildert Luca Guadagni-
no (Call me by your name, Challengers – Rivalen) ei- nen Aufenthalt des ame- rikanischen Schriftstellers in Südamerika. Mit Daniel ´James Bond 007` Craig in der Verkörperung von Bur- roughs, der sich hier, Mit- te der 1950er, wegen an- stößiger Veröffentlichun- gen das Pseudonym Willi- am Lee gab, ist den Produ- zenten (auch Guadagnino) ein Coup gelungen. Craig verkörpert den schwulen, drogen- und alkoholkran- ken Schriftsteller überzeu- gend, mit mutiger Offen- und Verletzlichkeit. Leider bleiben die Nebenfiguren etwas blass. Aber Craig in einem schlecht sitzenden Anzug als liebeshungrigen Poeten auf Drogen zu se- hen, ist jeden Cent der Ein- trittskarte wert.
139' Cinema
Freud – Jenseits des
Glaubens
(mex) Nach dem Einmarsch deutscher Nazi-Truppen in Österreich gelang Sieg- mund Freud gemeinsam mit Frau Martha und Toch- ter Anna die Flucht in letz- ter Sekunde. In London ver- brachte er die letzten Mo- nate seines Lebens, bevor er selbiges, nach langer Kreb- serkrankung, aus eigenem Willen beendete. Kurz vor dem Tod, so die Erzählung, gab es ein ausführliches Ge- spräch mit einem nicht nä- her bekannten Oxford-Pro- fessor. Regisseur Matthew Browns spekuliert nun, wie dieses letzte Gespräch hät- te verlaufen können. C.L. Le- wis, Literaturwissenschaft- ler, Christ, und späterer Au- tor der „Chroniken von Nar- nia“ soll es gewesen sein, der mit dem Atheisten Freud an dem Tag, als Großbritanni- en Deutschland den Krieg erklärte, über Gott, seine mögliche Abwesenheit, die Welt und den Tod gestrit- ten haben soll. Viel Stoff al- so, der für den Wechsel sehr vieler Worte sorgt. Umso er- staunlicher, wie kalt einen das Ganze lässt, trotz star- ker Schauspieler.
108' Schloßtheater












































































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