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Aus Träumen gewachsen – unterwegs nach Neuland
Das Kulturquartier entstand aus den Ideen verschiedenster Menschen. Wie es dazu kam, erfahrt Ihr hier.
Alles war möglich
Text: Simon Dye
Als Anfang 2013 vollkommen klar war, dass die halle.8 als Proben­ und Veranstaltungs­ ort nach dem Verkauf des Grundstücks im Gewerbegebiet Am Nienkamp abgerissen werden sollte, hatte sich um den Hauptmie­ ter und Initiator Thomas Grollmus eine er­ staunlich große Gruppe von Menschen ge­ funden, die mit vereinten Kräften eine Visi­ on für die Zukunft entwickeln wollten. Erst trafen wir uns in wechselnder Besetzung zu den sogenannten Tischgesprächen und dis­ kutierten bei leckerem Essen unsere Vorstel­ lungen. Im Sommer dann bündelten wir bei einem Projekttag unsere Wünsche, Ideen und Träume. Es war längst nicht klar, ob wir mieten oder kaufen sollten, wie groß ein möglicher Alternativort sein würde und ob er Platz für weitere Gewerbe bieten würde. Alles war offen, alles war möglich.
Nach sehr vielen Radtouren quer durch Münster und Umgebung und etlichen Ge­ sprächen mit möglichen Vermieter*innen
waren wir uns über eines einig: Nie wieder alles geben und dann doch auf der Straße stehen, weil uns gekündigt wurde. Das hieß also: kaufen. Eines der Gebäude, die wir da­ mals sexy fanden, war übrigens das soge­ nannte Haifischhaus – die heutige B­Side. Schnell war klar, dass in ein bestehendes Ge­ bäude zu investieren ordentlich kosten wür­ de. Da war es plötzlich nicht mehr abwegig, ein Grundstück, das im Gewerbegebiet am Schifffahrter Damm zum Kauf angeboten wurde, in Betracht zu ziehen und ans Bauen zu denken.
Aus den übrig gebliebenen Aktiven kri­ stallisierten sich acht Menschen heraus, die bereit waren, sich ohne Netz und doppelten Boden aus dem Fenster zu lehnen und eine Firma zu gründen. Das Kulturquartier Müns­ ter war auf den Weg gebracht. Geleitet wird es von acht Menschen mit mindestens acht unterschiedlichen Hintergründen, Tempera­ menten und Expertisen, die eine Vision tei­ len. In dieser Konstellation Entscheidungen zu treffen, ist nicht immer leicht. Und doch finden wir immer einen Weg, Einigkeit her­ zustellen. Nicht jede*r muss bei allen The­ men gleichermaßen engagiert sein. Wenn ein*e Einzelne*r wirklich grundlegende Be­
Juni 2015 Kauf Grundstück Rudolf­Diesel­Straße 41 und Beginn Bauplanung
na dann... 06/2021
   























































































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