Von Günter, 07.08.2013

RADIO GRENZENLOS/ JERRY LEE LEWIS/ UNNI LOVLID/ SABA/ STEPHANIE LOTTERMOSER/ WE ARE TONY/ JAMAL THOMAS BAND

Funk & Soul & etwas Jazz….

Das wird wieder ein bunter Mix heute. Aber vorweg der Hinweis auf die 1,2,3 Woche. Der 1. Samstag ist schon vorbei, aber die Musik-apotheke ist ja jeden Samstag offen. Der 2. Donnerstag (8.8.) naht und mit ihm KARL WORTMANN’s RADIO GRENZENLOS bei ANTENNE MÜNSTER. Ab 21h gibt es u.a. das Hi FLY ORCHESTRA, MAYER HAWTHORNE und MYRON & E zu hören, dazu Auszüge aus CLAUDE CHALLE’s ‚Select 6‘ Sampler und feine Songs aus der WAVEMUSIC 19. Einschalten und genießen, die nächste kommt erst in 4 Wochen. Und schon kommt der 3. Dienstag (20.8.) mit MANFRED BEHLAU auf seiner GLOBAL JOURNEY. Gleiche Welle, gleiche Stelle, und weil bis dahin eine neue na dann… erscheint, komme ich darauf noch einmal zurück.


Verschollenes Kleingut

Darauf zurückkommen ist ein guter Anfang für eine neue BEAR FAMILY CD. Dieses Mal haben sie sich die Aufnahmen zur letzten Rock’n’Roll- Platte (eigene Aussage) von JERRY LEE LEWIS vorgenommen. 1974 mit Produzent HUEY MEAUX und einer nicht nur im Nachhinein untertrieben als All-Star Backup-Band zu bezeichnenden Ansammlung von Big Names an den Instrumenten eingespielt. Zu hören gibt es deutlich erkennbaren Südstaaten Sound, gefüttert aus Soul, Country, Rhythm’n’Blues und etwas Swamp. Das Album erschien seinerzeit als „Southern Roots“, die Schatzsucher der Bären-Familie haben aus den gleichen Sessions noch 10 weitere, fertig produzierte Tracks, die vermutlich für ein 2. Volume vorgesehen waren, mit auf die 1. CD dieses DoppelSets gepackt, dazu auf Platte 2 diverse Probeaufnahmen, alternative Versionen und als besonderes Gimmick die, vorsichtig ausgedrückt, Debatten zwischen JERRY LEE und HUEY. Interessant für alle Musikfreunde, für JERRY LEE Fans unverzichtbar!


Urbane Grooves aus der Hansestadt

Gleich noch ein Unikat. UNNI LOVLID singt religiöse Volks- und Kinderlieder einer speziellen Region Norwegens. Aber nicht schön und ehrfürchtig. Ihre Art zu singen erinnert mich an MARI BOINE, der musikalische Background an DAVID SYLVIAN‘ s „Manafon“. Der Gesang bildet Melodie und Rhythmus, begleitet von Kontrabass, der eher ambiente Klänge liefert, und 2 Helfern die auf Glasrändern Töne erzeugen. Sehr ausgefallen, meditativ und sicher nicht auf hohe Verkaufszahlen schielend.


Ausgesprochen optimistisch und lebensfroh klingt im Vergleich „Life changanyisha‘ von SABA, die für AMREF (afrikanische Gesundheits-Organisation) in Kenia unterwegs ist und mit Menschen, die sie dort traf und trifft deren und eigene Lieder in vielstimmigen Variationen auf Tonträger gebannt hat. Ein lebender Beweis, dass die positive Kraft der Musik auch schwierige Lebensumstände ertragen hilft.

Mit viel Gefühl für einen echten, warmen Gesamtklang hat STEPHANIE LOTTERMOSER ihre CD „Soul“ produziert. Sie spielt Saxofon und Flöte und singt gelegentlich. Mit ihrem Trio aus Piano, Bass und Drums erschafft sie schöne Atmosphären für Balladen (u.a. CAROLE KING, JACQUES BREL, STEVIE WONDER) und knackige Grooves für ihre eigenen Ideen. Eine feine CD zur späten Stunde.

Eine gelungene Mischung aus ‚nach früher‘ klingendem Soul und eher großstädtischem Pop bringt das in Hamburg lebende Bandprojekt WE ARE TONY auf den Markt. „Seven Kinds of Crazy“ zeigt 5 Musiker und ihre Gäste mit einem ziemlich eigenen Sound. Verwandtschaften, Ähnlichkeiten und sogar Zitate zu und aus sicher noch im Handel befindlichen anderen Tonträgern sind eher beabsichtigt, aber wenn, dann zu einem sehr eigenen, nicht verwechselbaren Sound verschmolzen. Keine Hitsingle, die das Album ziehen muss, sondern 13 interessante, spannende Entwürfe einer alternativen POP-Musik.

Jahrelang an den Drums hinter MACEO PARKER geht JAMAL THOMAS auf seinem Album jetzt nach vorn ans Mikrophon. Und macht dabei eine ausgesprochen gute Figur. Zusammen mit seiner Band und singenden Gästen geht es auf „Future“ durch die unterschiedlichen Varianten von ‚funky‘. Mal mit Gospel Chor oder FRED WESLEY an der Posaune, dann wieder mit etwas jazzigem Background aber immer mit fettem Groove.

Selbst wenn die Band schweigt und er am Ende ein Trommel-Duett mit seinem Schlagzeuger anzettelt, kommt der Groove nicht zu kurz. Gelungener Positions-Wechsel! na dann... Tschüß! i.m.trend@muenster.de

All das und noch viel mehr gibt es ab sofort jeden Samstag von 11-15h in der Musik-apotheke in der Breiten Gasse 1 (Anzeigenannahme der na dann…). Herzlich willkommen!

Archivtexte Ohrenschmauch

Günter Günter

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