Von Günter, 13.08.2014

ANGUS & JULIA STONE/ KAIA HUUSE/ ST. PAUL & THE BROKEN BONES/ DANIEL PATEROK TRIO/ BEAT’ N BLOW/ CUMBIA ALL STARS

Zu den etwas befremdlichen Bildunterschriften der letzten Woche sage ich mal nix. Doch, gewissermassen auch Flutopfer..

Groove & Twang

Die werden zwar anderswo auch ordentlich abgefeiert, aber ANGUS & JULIA STONE’s neue CD/Platte ohne Titel ist durchgängig sehr gut hörbar. Etwas Romantik, ein wenig Melancholie, feine Harmonien und vorsichtige, sehr gelungene Arbeit an den Instrumenten. Fürs Zwielicht.


Ebenfalls durchaus konservativ und trotzdem sehr gut ist „Det eneste jeg vil“ von KAIA HUUSE. Mal eine nordische (schwedische) Sängerin, die sich nicht in die Riege der neuen Jazz-Stimmen einreihen will. Sie schreibt alles selbst, klingt mal in Richtung CAROL KING und mal in Richtung BEATLES. Ich hab zwar kein Wort verstanden, aber Musik und Gesang überzeugen auch, wenn m/f nicht ganz genau weiss, worum es gerade geht.

Boogie / Swing aus der Domstadt

Noch ein überzeugender Sänger mit korrekter Band: ST. PAUL & THE BROKEN BONES. „Half the City“ heisst die CD und klingt, wie eine Mischung aus LEE FIELDS und CHARLES BRADLEY. Also Soul, allerdings nicht so sehr die JAMES BROWN funky Variante, sondern eher SOLOMON BURKE’S Blues und Gospel Stil. Geht gut!


Volles Gebläse hinter Stimme5

Stil? An allen Tischen gut, an einigen sogar noch besser, das DANIEL PATEROK TRIO swingt sich durch ein sehr gut ausgesuchtes Programm aus Titeln grosser Pianisten und Arrangeure (BRUBECK, WALLER, MUSCHALLE, STRAYHORN..). Bevorzugt im flotten Tempo mit fast fliegendem Bass und Drums, doch auch langsam können sie gut. Boogie Woogie / Swing mit vertrauten Melodien in gediegenem Handwerk.


In der Zwischenzeit sind reine Brass Bands schon keine Ausnahme mehr. Als BEAT’N BLOW mit Sängerin KATIE LaVOIX vor 20 Jahren damit anfingen, war das noch deutlich anders. 8 Bläser plus 2 Perkussionisten mit einer Frontfrau sind allerdings immer noch ungewöhnlich. Und die schreibt auch noch alle Texte und entwirft die Musik. „Über die Ufer“ ist ein gut gewähltes Motto für diese Mischung. 14 Titel in Deutsch und Englisch, unterbrochen von kurzen Instrumentals. Von New Orleans zur Ballade, vom Popsong zum Reggae Groove, alles gekonnt in Szene gesetzt unter und um die Stimme von KATIE herum. Mit ihrem 6. Album blasen sie der Pop-Gemeinde mal ordentlich Luft um die Ohren.

‘Back to the psychedelic Cumbias from Peru‘, eine CD mit derartigem Untertitel kommt natürlich nicht ungehört an mir vorbei! Die CUMBIA ALL STARS beleben die Tradition. 11 Titel, die jeder Kolumbianer kennt, ob draussen im Amazonas Dschungel oder in den Bars der grossen Städte in den vergangenen etwa 40 Jahren zu Allgemeingut avanciert und hier von 8 älteren Herren, Meistern ihres Fachs, wieder zu ihrem Ursprung zurück geführt. Mit Sänger, 2 Gitarren, Bass und 4 Mann an diversem Schlagwerk pusten sie den Staub der Jahre von den Harmonien. Keine Weichspülerei, mit Schwung und trotz Routine frischer Handarbeit an den Gitarren legen sie die Erkennungsmerkmale der Kompositionen frei. Aber keine Sorge, tanzen zu „Tigres en Fuga“ bleibt immer das erste Anliegen.
na dann... Tschüß! i.m.trend@muenster.de

Reinhören & Verlieben
samstags von 11-15.00 Uhr:
Günter’s MUSIK-aPOTHEKE
Breite Gasse 1

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