Von Günter, 12.08.2015

HOLLY’S CAT/ ASIAN DUB FOUNDATION/ MAUI/ SHURA LIPOVSKY/ BANG GANG/ JUJU ROGERS/ CROOKED BROTHERS/ MUDDY WATERS 100

Zu Ehren des grossen Vorsitzenden

Darauf freuen wir uns schon lange! Die CD gibt es seit ein paar Wochen, am Samstag, den 15. stellen HOLLY’S CAT das Programm mit ‚kleinem Besteck‘ in der MUSIK-aPOTHEKE live vor. Filmmusik Klassiker aus den letzten 50 Jahren übertragen für akustische Gitarre und ausgefallene Begleit-Instrumente, entkitscht und absolut charmant gesungen.


Überhaupt nicht sparsam, weder in Ideen noch in Schalldruck geht die ASIAN DUB FOUNDATION auf ihrem aktuellen Werk zur Sache. Als wären fast 20 Jahre nicht vergangen, brettern sie ihre wilde Mischung aus Punk, Dub und heftigem Rock aus den Lautsprechern. Der Titel ist Programm: „More Signal more Noise“.

am 15. Live i.d. MUSIK-aPOTHEKE

MAUI startet ihre „Viaje Interior“ mit Flamenco-geschultem Gesang zu einem Old School Samba. Schon nicht schlecht. Im Verlauf der 11 Titel streift sie durch verschiedene musikalische Welten. Auch mit Tango kennt sie sich aus, bewegt sich jedoch auf dem grösseren Teil der Platte in erkennbar spanisch heimischen Themen. Dabei kann sie sich auf eine ausgesprochen versierte und sehr dezent agierende Band stützen. Bunt und gut und selbst erfunden.


Mit erkennbar klassisch geschulter Stimme und begleitet vom Ensemble NOVAYA SHIRA intoniert SHURA LIPOVSKY traditionelle und neue jiddische Songs. No Pop, no Style, ganz in der Tradition und mit viel Verwandtschaft zur Berliner Musik der 20er Jahre präsentiert sie auf „Vaytinke“ die ausgewählten 17 Titel mit Inbrunst und Leidenschaft, Humor und Augenzwinkern. Damit auch wir an den richtigen Stellen schmunzeln können, sind im dicken Booklet die Texte in Englisch, Französisch, Jiddisch und Russisch abgedruckt.

Eine eigene Sound-Welt

Eine neue CD mit sehr unterschiedlicher, aber feiner Pop Musik liefert uns die BANG GANG. „The Wolves are whispering“ erinnert mich in Sound und Harmonien bisweilen an die frühen NEW ORDER. Einflüsse aus der grossen Zeit der Downbeats, eine schöne Ballade und ausgewählte Gastmusiker /-stimmen lassen das Album jedoch erheblich vielseitiger klingen. Für diese CD gilt tatsächlich, dass sie mit jedem Hören wächst.


Jetzt etwas Underground Hip Hop mit knisternden Samples und allem, was dazu gehört. JUJU ROGERS heisst der Aspirant und ist aufgewachsen und lebt in BRD. Seine Beobachtungen der Welt äussert er allerdings in Englisch über klassisch langsame, fette Beats, die nicht nur gesampelt, sondern auch von Szene Grössen extra für ihn gestrickt wurden. So ist sein „From the Life of a Good for nothing“ kein EMINEM, sondern eher KURTIS BLOW.

Eine ganz eigene musikalische Welt haben sich die CROOKED BROTHERS geschaffen. Sammelbegriff Americana? Na gut, aber mit genauso viel Folk Song, wie Blues, unwiderstehlichen Grooves und jammernden Steel Gitarren. Sie bedienen sich an allem, was sie verwenden können, um es zu ihrem ‚Ding‘ zu machen. Dazu Texte, die sich mit dem Leben in der immer weiter optimierten westlichen Welt auseinandersetzen. Muss m/f kennen!

Die obligatorische Blues Platte zum Schluss ist dieses Mal sogar eine! Zum 100. Geburtstag des ‚Grossen Vorsitzenden‘ MUDDY WATERS haben sich einige Nachwüchsler, mehrere schon ältere und ein paar ganz alte Haudegen dieses Geschenk ausgedacht. 17 wichtige Songs aus dem Leben der Legende in neuen Arrangements, mit z.T. ungewohntem Instrumentarium, aber grossem Respekt dargeboten von u.a. SHEMEKIA COPELAND, BILLY BRANCH, KEB MO und DEREK TRUCKS. Einschliesslich der vielleicht letzten Aufnahme von JOHNNY WINTER und als Besonderheit spielt CHARLIE MUSSELWHITE auf den Tracks Harmonika, die er bereits bei der Erstaufnahme vor mehr als 50 Jahren mit seinem Spiel veredelt hat. Das alles in sehr schöner Verpackung mit dickem Booklet und der kurz gefassten Biographie des Mannes, der wie kaum ein anderer Einfluss auf die Entwicklung der Populärmusik hatte.
na dann... Tschüß!
i.m.trend@muenster.de

Reinhören & Verlieben
samstags von 11-15.00 Uhr:
Günter’s MUSIK-aPOTHEKE
Breite Gasse 1

Archivtexte Ohrenschmauch

Günter Günter

Beiträge 2015