Von , 25.05.2016

Die Begeisterung, mit der ich diesen Presseausweis schreibe,

Arno Tilsner

teile ich gerne mit Euch. Vier Tage unter wolkenlosem andalusischen Himmel und einige Nächte weg vom Lärm an der Kreuzung zwischen B51 / Handorfer Straße füllen die persönlichen Energiespeicher schneller als vier Produktionswochen mit allem drum und dran sie leeren können. Das beobachte ich nun schon über 30 Jahre, wobei Las Negras an der spanischen Sonnenküste kein bisschen von seiner Magie verloren hat. Im Gegenteil kann es so kommen, dass wir Euch demnächst anbieten werden, diesen zauberhaften Ort bei einer Leser*innen-Reise selbst kennen zu lernen. Aber das ist eine andere Geschichte, die erst noch spruchreif werden muss.
Gefallen sind die Würfel bei diesem Projekt: Ausweitung der Stromproduktion vom eigenen Hallendach im Handorfer Gewerbegebiet. Noch bevor die CDU / GRÜNE-Koalition im Rat der Stadt ihrem Beschluss Taten folgen lassen kann, Windräder am Rand des europäischen Vogelschutzgebietes Rieselfelder aufzustellen, haben wir bei der von der SPD-Münster in die Diskussion gebrachten Alternative den Schalter auf GO gestellt: Stromproduktion am Ort des Verbrauchs, mit viel KnowHow und ohne Subvention. Deshalb sind wir Unternehmer. Wir können schnell sein, wenn wir ein Geschäft wittern und eben NICHT auf Subventionen warten.
Und wie wird die eigene Stromproduktion zum Geschäft? Wir sehen es so: z.Zt. liegt der Strompreis bei den Stadtwerken irgendwo zwischen 20-25 Cent pro kWh, Tendenz steigend. Der Preis pro kWh ab Solarmodul liegt in Münster unsubventioniert bei ca. 5 Cent. Wenn es uns gelingt, mit selbsterzeugtem Solarstrom für den eigenen Verbrauch den Preis der Stadtwerke zu unterbieten, sind wir mit uns im Geschäft.
Das KnowHow dazu bringen wir - nicht zufällig - aus einer Pilotanlage mit, die in Spanien seit Oktober 2014 liefert. Ende April haben wir für die na dann... - Produktion in Handorf ein erstes kleines Parallel-Netz in den Dauerbetrieb genommen. 130 kWh sind damit bisher im Mai auf den eigenen Zähler drauf und vom Stadtwerkezähler runter. Das klingt mit ca. 3% von der monatl. Stromrechnung nicht viel, einerseits. Andererseits haben wir gelernt, dass beim Strom ununterbrochene Dauerleistung vor punktueller Höchstleistung kommt. Wenn eine Investition wirtschaftlich sein soll, muss sie Jahre und Jahrzehnte verlässlich durchlaufen, so, wie wir es bei Strom aus der Steckdose gewöhnt sind.
Um einen Hinweis zu geben, wo wir stehen und wie sehr wir uns noch verbessern müssen: würden wir die z.Zt. arbeitende Anlage 20 Jahre 140 kWh pro Monat produzieren lassen, käme die Kilowattstunde auf ca. 80 Cent.
Meine anfangs beschriebene Begeisterung richtet sich klassisch unternehmerisch darauf, uns mehr und mehr Leistung von der Sonne für weniger Cent zu liefern. - Arno Tilsner
PS: Wenn man nach 4 wolkenlosen andalusischen Sonnentagen bei tiefhängenden Wolken wieder in den norddeutschen Nieselregen tritt, sind Zweifel verständlich, ob es hier mit Sonnenschein geht. Die Messung gibt eine nüchterne Antwort: die 4fachen Modulfläche macht im Mai auch aus Nieselpriesel einen Vollsonnentag.


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