Von , 16.03.2011

Besser man stellt Kernkraftwerke ab, solange man sie noch abstellen kann. Denn das ist das Problem mit der sogenannten friedlichen Nutzung der Kernenergie: diese Technologie ist in ihrem Wesenskern nicht friedlich.
Wenn man einem Kernkraftwerk den Stecker zieht, ist es nicht aus wie ein durchgebrannter Küchenmixer. Nein, es ist so, als finge der kaputte Mixer mit gezogenem Stecker sein unkontrollierbares Zerstörungswerk erst richtig an: erst bei sich selbst, dann in der Küche, im Haus, im Viertel, schließlich in der ganzen Stadt.

Wie viele Schönredner, ausgestattet mit wie vielen PR-Millionen hat es gebraucht, um ganzen Gesellschaften dieses Modell eines teuflischen Küchenmixers anzudrehen. Schlimmer noch: auch im Angesicht seiner höllischen Zerstörungskraft bleiben die Schönredner cool. "Ihr könnt doch gar nicht ohne unsere Technologie", rufen sie in die Gesellschaft rein.

Stimmt. Wie Drogensüchtige hängen viele Industriegesellschaften am atomaren Strom. Wie bei jeder Sucht gibt es den Ausstieg nur über den steinigen Weg einer beinharten Therapie.

Die Anstrengung wird sich lohnen. Deutschland hat das Zeug dazu - neben anderen Weltmeisterschaften - auch Weltmeister in der Erforschung, Anwendung, Produktion
und Vermarktung regenerativer Energien zu werden oder zu bleiben. Das wär's doch, Weltmeister zu sein in einer wirklichen Zukunftstechnologie.

Damit ich diese spannende Entwicklung nicht als Prospektvorleser erlebe, haben wir von der na dann… den Schritt zur regenerativen Selbstversorgung gemacht. Statt im Konjunktiv darüber zu sprechen, was sein könnte, bin ich mit Ursula (siehe Foto re. ) am Sonntag zum realen Stromablesen gegangen: rund 150.000 Kilowattstunden hat unser Windkraftwerk in den letzten 14 Tagen produziert. Genau zu dieser Info passend die Jahresstromabrechnung 2010 der Stadtwerke für die na dann… Produktion: 56.000 kWh.

Fünfeinhalb Tage brauchte der Wind also, um an dem 2.700 PS Generator in 108 Metern Höhe unseren Jahresbedarf zu produzieren - eine Menge, die etwa dem Jahresverbrauch von 10 vierköpfigen Familien entspricht. (Foto links: Kraftwerkseingang auf dem Spargelacker)

unsere nadann... Verteilerin Ursula

Bis zur globalen Energiewende gibt es noch eine Menge zu tun. Lassen wir uns die Chance nicht entgehen, bei dieser Jahrhundertaufgabe, die auch ein Jahrhundertgeschäft ist, weltweit in Führung zu liegen. - Arno Tilsner


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