Von Ruprecht Polenz, 02.12.2020

Die große Weihnachtstanne vor der Lamberti-Kirche leuchtet wie in jedem Jahr.

Aber sonst wird dieses Jahr auch im Dezember ganz anders. Keine Familientreffen mit der ganzen Verwandtschaft über die Weihnachtstage. Keine besonders gut besuchten Gottesdienste.

Keine Weihnachtsmärkte, kein Gedränge in den Straßen, keine vollen Geschäfte. Um sichere Abstände der Kund: innen voneinander zu gewährleisten, dürfen sich in Läden mit weniger als 800 qm Verkaufsfläche nicht mehr als 80 Personen gleichzeitig aufhalten, Verkaufspersonal eingeschlossen. In größeren Geschäften darf je 20 qm eine Person gleichzeitig im Laden sein. In diese Größenordnung fallen die meisten Lebensmittel-Supermärkte. Das 1,50m-Abstand-Halten und die Maskenpflicht gilt nicht nur im Geschäft, sondern auch beim Schlangestehen. Mit längeren Schlangen vor den Geschäften ist deshalb zu rechnen.

Bund und Ländern blieb angesichts der immer noch viel zu hohen Ansteckungszahlen mit Covid-19 nichts anderes übrig, als den Lock down über November hinaus zu verlängern und teilweise zu verschärfen. Zustände, wie wir sie Anfang des Jahres in Bergamo gesehen haben, sollen unter allen Umständen vermieden werden.

Was kann getan werden, um die gravierenden Folgen für den Münsteraner Einzelhandel wenigstens etwas abzumildern? Schließlich erzielen einige von ihnen mehr als ein Fünftel ihres Jahresumsatzes im November und Dezember. Und anders als die Restaurants und Betriebe, die wegen Covid-19 ganz schließen müssen, erhält der Handel keine Entschädigung.

„Das Gute findet Innenstadt“ heißt eine gemeinsame Aktion von Einzelhandel, Kammern und Politik, die für den Einkauf beim örtlichen Einzelhandel wirbt. Und das können wir tun:

Als erstes: Wir sollten nicht aus Bequemlichkeit auf Amazon ausweichen. Auch bei Münsteraner Einzelhändlern kann man online bestellen und bekommt die Ware ins Haus geliefert. Es gibt Portale, die diese Händler zeigen, wie z.B.

Außerdem kann man googeln, ob die Lieblingsboutique auch online anbietet. Viele Münsteraner Fachgeschäfte sind jedenfalls dabei, wie ich gesehen habe.

Als zweites sollten wir die Weihnachtseinkäufe auf die ganze Vorweihnachtszeit verteilen und so den Andrang in den Geschäften etwas entzerren. Wir sollten Rücksicht auf die nehmen, die vor dem Geschäft auf der Straße warten. Je genauer wir wissen, was wir kaufen wollen, desto eher kann die nächste das Geschäft betreten.

Und drittens können wir auch Gutscheine verschenken. Nicht nur solche, die von Geschäften angeboten werden, sondern auch selbstgestaltete. Mit dem Geld kann der Einkaufsbummel dann nach Weihnachten nachgeholt werden. Wenn der Lock down hoffentlich nicht mehr nötig ist. Wenn mit dem Impfen begonnen wurde. Wenn ein Ende der Corona-Zeit in Sicht sein wird. - Ruprecht Polenz

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