Von Ruprecht Polenz, 02.03.2022

Am Donnerstag sind wir ...

.. in einer anderen Welt aufgewacht.

Putin hat die Ukraine überfallen. Die russische Armee dringt von drei Seiten in das Landesinnere vor. Für die Ukraine ist der 24. Februar 2022 der schwärzeste Tag seit dem Angriff von Nazi-Deutschland auf die Ukraine und die Sowjetunion am 22. Juni 1941.

Die europäische Friedensordnung, die in der Charta von Paris (1990) auch von der  Sowjetunion unterschrieben wurde, liegt in Trümmern. Schon seit der Annexion der Krim 2014 wurde die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine verletzt. Jetzt ist für alle offenkundig: Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass dauerhaft Frieden in Europa herrscht.

Über 5000 Menschen haben am Freitag auf dem Prinzipalmarkt gegen Putins Krieg demonstriert und der angegriffenen Ukraine ihre Solidarität bekundet. Überall in Deutschland gibt es diese Solidaritätskundgebungen. Selbst in Moskau, St. Petersburg und anderen russischen Städten gehen mutige Menschen auf die Straße, weil sie Putins Krieg ablehnen. Putin ist nicht Russland.

Mitgefühl mit den Menschen, die jetzt in der Ukraine um Leib und Leben fürchten. Ohnmächtiger Zorn über die Skrupellosigkeit und Grausamkeit Putins. Angst und Sorge vor weiteren Eskalationen über die Ukraine hinaus.

Es gibt auch einen Krieg, den Putin in den Sozialen Medien gegen uns führt, um über seinen Überfall auf die Ukraine zu täuschen. „Atomstaat Ukraine, Völkermord an Russen“ - wer seine Rede gehört hat, weiß: Putin setzt auf einen alten Propaganda-Trick: je monströser die Lüge, desto eher wird sie geglaubt. Diese Lügen werden im Netz weiterverbreitet. Bei dieser Propaganda geht es nicht unbedingt darum, dass man ihr glaubt, sondern dass man niemandem mehr glaubt. Dann werden Aggressor und Opfer austauschbar. Putin hätte ein wichtiges Ziel erreicht.

Dagegen kann jede und jeder von uns etwas tun. Blockieren wir die Putin-Trolls. Widersprechen wir denen, die dabei sind, Putin auf den Leim zu gehen. Hier sind ein paar Links zu Organisationen und Plattformen, die seriös über die Lage informieren (über https://www.nadann.de - Kolumnen downloaden)

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Der Osteuropa-Fokus der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) bietet Hintergründe, zentrale Dokumente in deutscher Übersetzung.
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Übersetzte Artikel aus russischen Medien gibts hier:
https://www.dekoder.org

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Wir können etwas tun.
#StandWithUkraine.
Ruprecht Polenz

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