Von Arno Tilsner, 26.04.2023

"Beiß nicht die Hand...

... die dich füttert", sagt ein deutsches Sprichwort, liebe Leserinnen, liebe Leser. Es gilt insbesondere auch für Kolumnisten in einem werbefinanzierten Medium. Ich hatte dieses ungeschriebene Gesetz im letzten Jahr selbst bis an die Grenze des Möglichen gedehnt und anschließend die Sache aus guten Gründen zur Ruhe kommen lassen.

In der Woche vor Ostern zog Carsten Krystofiak 'die Impfe' (den Aufreger von gestern) in seiner Kolumne 'Zeitzeichen' mit der Wiederholung einer Falschmeldung noch einmal in die Öffentlichkeit. Zum Glück konnten wir den Sachverhalt in Zusammenarbeit mit dem UKM unmittelbar in der darauffolgenden na dann... richtig stellen.

'Richtigstellen, für den Fehler um Entschuldigung bitten 'na klar', schrieben mir daraufhin eine Leserin und ein Leser, 'aber müsst Ihr deshalb gleich die ganze Kolumne einstellen?' Jetzt auch 'Hire and Fire' bei der na dann...?

Die wahre Geschichte ging so: in den letzten Junitagen des vergangenen Jahres besuchte mich Carsten in Handorf auf einige Tassen Kaffee, mit der für mich völlig überraschenden Bitte, ich möge ihn Ende des Jahres vom Schreiben des Zeitzeichens entbinden. Er habe sich einfach leer geschrieben. So sehr ich seinen Wunsch bedauerte, so sehr konnte ich ihn auch verstehen. Seit vielen Jahren jede Woche eine Geschichte für die na dann... liefern kann einen irgendwann auch zur Erschöpfung bringen. Wir einigten uns auf eine Bedenkzeit bis zum Jahresende und fanden später mit dem Zeitzeichen alle 14 Tage (statt jede Woche) einen Kompromiss.

Der Bock, den Carsten mit der Falschmeldung vor Ostern schoss, geht also in Wirklichkeit auf meine Kappe, indem ich ihn länger als er wollte, an die na dann... gebunden hatte.

Richtigstellen, um Entschuldigung bitten und Carsten frei geben war aus meiner Sicht die passende Konsequenz.

Verbunden mit einem herzlichen Dank an den Kolumnisten, der mit seinen ca. 750 Geschichten in 15 von 43 Jahrgängen seinen Teil dazu beigetragen hat, dass na dann..., das kleine, gedruckte Heftchen, in Münster bis heute Kult ist. Wenn er im Abgang irgendwo etwas Lack abgekratzt haben sollte, schmälert das seine Leistung in keiner Weise.

Carsten begann seine Arbeit für die na dann... mit einer Kolumne unter dem Titel "Münsters Kiez der Woche" in der Ausgabe 11/2008. Diese erste von vielen seiner launigen Geschichten drucken wir zum Abschied umseitig noch einmal ab. - Arno Tilsner

PS: Da in dieser Ausgabe auch die Kolumne 'Ohrenschmauch' fehlt, möchte ich Spekulationen vorbeugen, auch 'I.M.Trend' sei entlassen worden. Er hat sich 'nur' die Hüfte gebrochen und wird begleitet von sehr vielen guten Wünschen bald wieder voll genesen mit dem Ohrenschmauch im Heft erscheinen.

Nun wieder zu Carsten ---->

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