Von Arno Tilsner, 20.12.2023

KRISENMODUS, liebe Leserinnen, liebe Leser ...

... wurde mit dem Titel 'Wort des Jahres 2023' ausgezeichnet! Nun muss so ein Titel nicht viel bedeuten. Vor Jahren wurde Münster zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt, in dem danach noch Jahre andauernden Bezug auf diesen Titel allerdings nicht erwähnt, dass eine freiwillige Weltvereinigung von Stadtgärtnern Münster derart ausgezeichnet hatte. Titel können und sollen Aufmerksamkeit lenken, dafür werden sie vergeben.

KRISENMODUS als 'Wort des Jahres 2023' ist deutsches Krisenmarketing auf höchstem Niveau. Wenn Deutschland auf allen führenden Weltspitzenpositionen abgelöst sein wird, auf den Titel 'Weltmeister im Schwarzsehen' sind die Deutschen auf absehbare Zeit weiter gebucht, schon allein deshalb, weil niemand sonst scharf darauf ist. Endlich mal keine Konkurrenz an den Hacken.

KRISENMODUS, diese deutsche Befindlichkeit lässt sich vertiefen. Mit einer Präferenz für die faschistische AfD - in Umfragen zweitstärkste politische Kraft - zeigen inzwischen über 20% der Deutschen, dass sie willens sein könnten, den Bock zum Gärtner zu machen. Nicht zum ersten Mal in ihrer jüngeren Geschichte.

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In diesem Ton ging es noch 1.000 Wörter weiter, als die stets gegenlesende menschliche Intelligenz mir den Hinweis gab, ich würde selbst gerade ein bestes Beispiel in der Disziplin Schwarzsehen liefern. Prima, danke! Ich liebe es, wenn fast fertige Texte in die Tonne wandern.

Mit dem Kopf in der Sackgasse fragte ich 'Bard', die künstliche Intelligenz von Google, nach seiner Meinung zu dem Begriff 'Krise'. Bard schrieb: "Eine Krise ist eine Situation, die als gefährlich oder bedrohlich wahrgenommen wird und zu einem Verlust des Gleichgewichts führt." Ich fragte weiter: 'Was sagst Du zu dem Begriff Krisenmodus?' Bard: "Der Begriff "Krisenmodus" kann sowohl positiv als auch negativ interpretiert werden. Positiv gesehen kann er als Ausdruck der Bereitschaft und des Willens verstanden werden, mit den Herausforderungen umzugehen und Lösungen zu finden. Negativ gesehen kann er aber auch als Ausdruck der Angst und des Gefühls der Hilflosigkeit verstanden werden." Und weiter: "Ich denke, es ist wichtig, den Begriff "Krisenmodus" positiv zu interpretieren. Wir müssen uns den Herausforderungen stellen und Lösungen finden, wenn wir die Zukunft gestalten wollen." Bard schließt mit den Worten: "Ich denke, der Begriff "Krisenmodus" wird uns in den kommenden Jahren noch häufiger begegnen. Es ist wichtig, dass wir uns auf die Herausforderungen vorbereiten und Wege finden, sie zu bewältigen."

Was soll ich dazu sagen? Bard (eine generative KI) zeigt sich im ruhigen, ausgewogenen Umgang mit dem Begriff KRISENMODUS mir überlegen. Auch das ist Teil der 2023er Wirklichkeit.

In Bards Sinne wünschen wir Euch allen schöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir machen jetzt eine kleine Pause. Das nächste Heft erscheint am Mittwoch 10.01.2024. - Arno Tilsner

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