Von Carsten Krystofiak, 19.07.2017

In dieser Woche vor 9 Jahren... gestand der Sackkarren-Mörder.

Mitten durch das samstägliche Gedrängel der eiligen Passanten in Münsters Ludgeristraße schob eine Mann eine Sackkarre mit einem zusammengerollten Teppich bis zu seinem Auto. Was niemand in der Fußgängerzone ahnte: In den Teppich hatte der Mann seine Frau eingerollt, die er kurz zuvor in seiner Wohnung ermordet hatte!

Der 61jährige Versicherungsvertreter hatte die lebenslustige 26jährige bei einem Wassersport-Urlaub in Brasilien kennengelernt. Sie kam mit ihm nach Münster und heiratete ihn. Doch die Ehe war unglücklich: Er versuchte, sie zu kontrollieren; sie war an ihm nur materiell interessiert und vergnügte sich mit Liebhabern.

Keiner der Passanten ahnte, was der Mann mit der Sackkarre durch das Gewimmel transportierte...

Im Oktober eskalierte der Streit, nachdem sie morgens um halb drei von einem Geliebten nach Hause kam: Ihr eifersüchtiger Ehemann erwürgte sie. Der Tod trat nach zehn Minuten ein, sagte später ein Gerichtsmediziner. Nachdem er ihre Leichte im Wohnzimmerteppich durch die belebte Ludgeristraße zu seinem Wagen geschoben hatte, versenkte er sie samt Sackkarre mit Ketten beschwert bei Ibbenbüren im Mittellandkanal.


Als einer ihrer Lover die Frau nach einigen Tagen als vermisst meldete, fiel der Verdacht schnell auf den Gatten. Der Prozess vor dem Landgericht im Juli endete mit einer Verurteilung wegen Totschlags. Der Leichentransport durch die Fußgängerzone sorgte für Gänsehaut-Gesprächsstoff.

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