Von Carsten Krystofiak, 08.11.2017

In dieser Woche vor 30 Jahren... ...starb Pan Walther.

Ältere Münsteraner erinnern sich noch an das Fotostudio von Pan Walther an der Ludgeristraße. An den Säulen desd Laubengangs hingen großformatige s/w-Portraits mit ausdrucksstarken Gesichtern.

Der Fotograf Pan Walther kam aus Dresden. Aus politischen Gründen flüchtete er aus dem „Arbeiter- und Bauernparadies“ DDR in den Westen und landete in Münster.
Wegen der damaligen Wohnungsnot lebte die Familie zunächst in einer Behelfsbaracke in Coerde.

Dennoch gründete der Foto-Enthusiast schnell ein neues Altelier und machte sich einen Namen als Bildkünstler, der mit Licht und Schatten virtuose Effekte erzielte. Zahlreiche Prominente ließen sich von ihm aufnehmen, u.a. Willy Brandt und Otto Dix.

An dieser Stelle an der Ludgeristraße war das Atelier von Pan Walther. An den Säulen hingen große Porträtfotos.

Walther gründete die Künstlergemeinschaft „Neue Gruppe Münster 60“ und trug dazu bei, dass Fotografie als Kunst anerkannt wurde, was sich bis dahin noch nicht durchgesetzt hatte. Jeden Samstag um 14 Uhr traf er sich mit einem Kreis von Künstlern und Journalisten im Traditionscafé Schucan am Prinzipalmarkt.


Die zweite Skulpturenausstellung 1987 nutzte Walther für Kritik an zeitgenössischer Kunst: Unter dem Motto „Des Kaisers neue Kleider“ stellte er Fotos der Skulpturen aus und posierte davor nackt auf einem Thron. Als er gerade das Rentenalter erreicht hatte, starb Pan Walther auf einer Asienreise in Bangkok und wurde vor Ort nach einer Buddhistischen Zeremonie bestattet.

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