Von Carsten Krystofiak, 29.11.2017

In dieser Woche vor 5 Jahren... ...haute Broder auf die Uni-Pauke.

Eine Gruppe türkischer Studentinnen kritisierte öffentlich die Ausbreitung fundamental-islamischer Strukturen an der Uni Münster. Dafür wurden sie von radikalen Glaubensbrüdern und den eigenen Familien mit Gewalt bedroht. Die Mädchen, die sich „Free Minds“ nannten, demonstrierten dennoch vor dem Schloss anlässlich der Eröffnung des umstrittenen islamischen Zentrum und erreichten damit eine größere Medienpräsenz.

Der Unisprecher Norbert Robers spielte den Fall herunter und marginalisierte die jungen Frauen als „selbsternannte Freigeister“. Die flapsige Wortwahl gab dem Vorgang den Anschein einer Kuriosität, die nicht groß ernst zu nehmen sei.

Die Unirektorin verweist die in Burkas gegen radikalen Islam protestierenden Studentinnen vom Uni-Gelände.

Doch die Free Minds erhielten mächtige Schützenhilfe von dem streitbaren Publizisten Henryk M. Broder. Der bekannte Autor und Kolumnist griff Münsters Unisprecher frontal an und nannte ihn auf seinem Blog eine „selbsternannte Knalltüte“ und einen „selbstgefälligen Apparatschik“, dem er „die Strampelhosen herunterziehen“ werde. Das saß!


Broder erklärte: „Ich kritisiere, dass er von „selbst ernannten“ spricht, als gäbe es in Deutschland eine Stelle, die Kritiker ernennen würde. Er ist offenbar kein „selbst ernannter“ Pressesprecher und hat deswegen die Lizenz zum Abgeben von Erklärungen, wie dumm sie auch sein mögen.“ Die Uni verzichtete auf weitere Verbalduelle mit dem wortgewaltigen Kontrahenten.

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