Von Carsten Krystofiak, 26.09.2018

In dieser Woche vor 22 Jahren... ...bockte der Bruder Esel.

„Bruder Esel“ nennen Franziskaner-Patres den eigenen Körper, weil er oft eigenwillig reagiert und sich schlecht im Zaum halten lässt. Genau darum ging es in einer Fernsehserie von RTL, die in Münster spielte: Mönch Ludger lebt in einem Münsteraner Kloster - doch dann verliebt er sich in die Mutter seiner Klavierschülerin und diese wird von ihm schwanger (na, wenigstens die Mutter, nicht die Schülerin...).

Dietmar Pfaff als Bruder Ludger, der Ärger mit seinen Hormonen und Glaubensbrüdern bekommt.

Hin- und hergerissen zwischen seinem Ordensgelübde und dem erwarteten Familienglück mit der Kneipenwirtin, gerät er in allerhand Verwicklungen. Die 14 einstündigen Folgen liefen immer freitags um 21.15 Uhr. Den Bruder Ludger verkörperte der dicke Schauspieler Dietmar Pfaff, der aus der erfolgreichen Krimiserie „Der Fahnder“ bekannt war. Die Außenaufnahmen drehte das Team in Münster, die Klosterszenen entstanden im Kloster Lüne bei Hamburg.


Die Münsteraner nahmen weder von den Dreharbeiten, noch von der Ausstrahlung viel Notiz. Dennoch erhielt die Serie den Grimme-Preis und den Goldenen Löwen von Radio Luxemburg für die beste Drama-Serie. Trotz der renommierten Auszeichnungen setzte der Sender die Produktion nicht weiter fort. Die letzte Folge lief zu Weihnachten.

Für Pater Ludger gab‘s kein Happy End: Nach seiner Heirat wird er von vielen Seiten angefeindet und entschließt sich, von Münster nach Bremerhaven zu ziehen, um einen Neuanfang zu wagen.

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