Von Carsten Krystofiak, 12.06.2019

In dieser Woche vor 13 Jahren... ...eröffnete die Gartenakademie.

Der Schrebergarten galt lange als Insel der Spießigkeit, als Blut-und-Boden-Scholle der Hecken- und Rasenkanten-Frisierer. Der Münsteraner Künstler Wim Weppelmann entdeckte die Kleingartenanlage als Hort der Kultur.

Hat den grünen Daumen: Künstler Wilm Weppelmann

Der Philosoph und Publizist pachtete eine Gartenparzelle in der Anlage „Langemarck“ am Wienburgpark, inkl. Gemüsebeete und kleinem Gerätehäuschen. Genau dort veranstaltete er seine erste „Gartenakademie“, die seitdem jährlich stattfindet. Das Symposium betrachtet ökologische, gesellschaftliche, künstlerische und philosophische Aspekte des Gärtnerns. Die Besetzung der Referenten ist immer hochkarätig und international. Das Open Air-Event (bei Regen mit Schutzplane) beinhaltet Lesungen, Vorträge, Konzerte, Kunstperformances – und natürlich Anpflanzungen. Der Eintritt ist grundsätzlich kostenlos aber die Kapazität begrenzt.


Im Zentrum steht jeweils auch die Gartenkultur eines anderen Landes, z.B. Japans oder Englands. Nicht zuletzt geht es aber vor allem um den urbanen Garten. So pflanzte und erntete Weppelmann auch schon Zucchini auf Verkehrsinseln oder warf Blumensamen-Bomben auf Industriebrachen. Die nächste Gartenakademie startet am 21. 6.

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