Von Carsten Krystofiak, 08.01.2020

In dieser Woche vor 20 Jahren... ...wurde die Uppe besetzt.

Auf dem Gelände der ehemaligen Eichendorff-Realschule im Kreuzviertel stand neben dem Altbau ein kleinerer Baukörper, in dem die Uppenberg-Sonderschule war.

Im Zuge der Neugestaltung des gesamten Komplexes zum Wohnquartier, war die Schule geräumt worden. In der Silvesternacht zum neuen Jahrtausend besetzten ein paar Dutzend junge „Aktivisten“ die „Uppe“, was erst zwei Tage später auffiel.

Die alte „Uppe“ an der Schulstraße

Bis zur ersten Ratssitzung am 9. Februar duldete der Stadtrat die Besetzung straffrei. Doch schon am folgenden Tag räumte die Polizei die Schule, die gleich anschließend planiert wurde. Der Einsatz mit rund zweihundert Beamten wurde aus dem linken Spektrum als unangemessen kritisiert. Für den grünen Polizeipräsidenten eine Zwickmühle.


Als Ersatz bot die Stadt den Besetzern ein Ladenlokal an der Grevener Straße an, das eine Weile als Autonomentreff diente und später ebenfalls zwecks Wohnbebauung abgerissen wurde.

Das linksradikale Münsteraner Kabarett „Der Blarze Schwock“ verulkte in seiner Bühnenshow ein fiktives „Patriarchalisches Männerkollektiv ‚Komm‘ mit zur Uppe, Puppe‘“.

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