Von Carsten Krystofiak, 16.03.2022

In dieser Woche vor 43 Jahren...

… war man noch guter Hoffnung.

Wie fatal politische Fehleinschätzungen sein können, bewies das „Iran-Solidaritätskomitee“ an der Uni Münster nach dem Sturz des persischen Schahs durch das Mullah-Regime von Ayatollah Komeini.

Der Iran vor Komeini…

In der „Brücke“ an der Wilmergasse und im Fürstenberghaus versuchten die deutschen und iranischen Studis, die Lage zu analysieren und Prognosen zu stellen. Im Nachhinein: dramatisches Wunschdenken.

Die jungen Leute glaubten an eine „Befreiung“ und eine „Volksbewegung“ gegen imperialistische Mächte. Der Islam sei erfreulich „antikapitalistisch“ und beseitige nun die „Konsumpropaganda“. Eine intellektuelle und sozialistische Opposition könne jetzt „im Schutz der Moscheen“ entstehen.

Trotz des Schleierzwangs und Berufsverboten für Frauen, habe die islamische Revolution „sicherlich eine emanzipatorische Wirkung, da sie die Frauen in ihrer Wichtigkeit bestärkt und sich wohl positiv auf ihr zukünftiges Selbstbewusstsein auswirken wird.“

„Die unterschiedlichen Interessen“ linker und islamischer Oppositionsgruppen, würden nun nach und nach „ausdifferenziert“. Die „Ausdifferenzierung“ sah dann so aus, dass die linken Studenten und Öl-Arbeiter im Iran von den Mullahs hingerichtet wurden…

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