Von Carsten Krystofiak, 28.08.2013

In dieser Woche vor 25 Jahren...

wurde Münster zur Skate-Metropole.

1988 war die Skaterszene noch taufrisch: Erst ein Jahr zuvor hatte die Kultband »Suicidal Tendencies« die Hymne »Possessed to Skate« veröffentlicht.

Nachdem der lokale Skate-Contest »Münster Monster Mastership« auf dem Parkplatz vom Ostbad immer mehr Zulauf gewonnen hatte, wollte Organisator Titus Dittmann der Skatewelt jetzt mal richtig zeigen, wo die Halfpipe hängt - die MMM zog als offizielle Skateboard-Weltmeisterschaft in die Halle Münsterland um.

Bürger waren vom Geratter genervt, Mädels von den Skatern entzückt: Titus‘ internationale Skate-WM polarisierte.

Teilnehmer aus vielen west-europäischen Ländern (die Mauer in Berlin stand noch), den USA und selbst Australien reisten an die Aa, um dabei zu sein. Für die Kalifornier war das damals noch sehr provinzielle Münster ein Kulturschock. Für die Münsteraner waren die Skater allerdings dasselbe! Das nächtliche ratter-ratter-ratter der Boards führte zu zahllosen Anrufen bei der Polizei und empörten Leserbriefen in den Lokalzeitungen.


Höhepunkt des Kulturen-Zusammenpralls war ein Haufen Fahrräder, den Skater vor der Halle aufschichteten und anzündeten. Titus hatte viel zu tun, um den PR-Schaden kleinzuhalten.
Als einzige entzückt von der Invasion der Skate-Jungs waren Münsters Mädels. Die coolen Sportler waren heißbegehrt.

Später zog die Veranstaltung aus wirtschaftlichen Gründen nach Dortmund um, kehrte aber 2005 noch einmal zurück. Inzwischen lebt die Tradition auf Nachfolge-Events fort.

Bürger waren vom Geratter genervt, Mädels von den Skatern entzückt:
Titus‘ internationale Skate-WM polarisierte.

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