Von Carsten Krystofiak, 02.10.2013

In dieser Woche vor 198 Jahren...

wurde Lützow nach Münster versetzt.

Ludwig Lützow ging schon als Dreizehnjähriger zur Preußischen Armee. Nach vielen Schlachten und Verwundungen nahm er 1808 seinen Abschied und wollte Förster werden.

Dann bekam er Kontakt zu einer Widerstandsgruppe um Ludwig von Vincke und Freiherr vom Stein, die Aktionen gegen Napoleons Besatzung planten. Lützow sollte den Aufstand in Westfalen organisieren und stellte einen Freiwilligenverband auf. Seine »Lützower Jäger« wurden das legendärste Freikorps der Befreiungskriege. Weniger wegen des militärischen Wertes, aber umso mehr wegen ihres Images, das viele Nachahmer mobilisierte.

Für seine Verdienste wurde Lützow zum Kommandeur der Kavallerie-Brigade in Münster ernannt. Drei Jahre war er in Münster stationiert, bevor er nach Torgau wechselte. Er starb 1834 in Berlin als populäre Heldenfigur.

Die Uniformen seiner Truppe - schwarzer Rock mit roten Aufschlägen und goldenen Knöpfen - inspirierte die Vormärz-Revolutionäre von 1848 zur Farbgebung ihrer Fahne, die 1925 von Friedrich Ebert zur Nationalflagge erhoben und von den Nazis wieder verboten wurde.

Die Uniformen von Lützows Freiwilligentruppe dienten als Vorlage für die Flaggenfarben Schwarz-Rot-Gold.

Ein vom Dichter und Lützow-Freikorps-Mitglied Theodor Körner verfasstes Gedicht wurde von Franz Schubert zum Patrioten-Song »Lützows wilde verwegene Jagd« vertont, dass in der »Volksarmee« der DDR zum rituellen Grundinventar gehörte. Die Lützow-Kaserne in Handorf erinnert an seine Zeit in Münster.


Die Uniformen von Lützows Freiwilligentruppe dienten als Vorlage
für die Flaggenfarben Schwarz-Rot-Gold.

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