Von Carsten Krystofiak, 19.03.2014

In dieser Woche vor 56 Jahren...

schloss Münster Partnerschaft.

Städtepartnerschaften gab es vereinzelt schon vor dem letzten Krieg. Doch erst nach 1945 kam die Sache so richtig in Schwung, wegen der angesagten Völkerverständigung. Nachdem das schwäbische Crailsheim als erste deutsche Stadt eine Partnerschaft mit der US-Gemeinde Worthington/Minnesota eingegangen war, zogen andere nach.

Das britische Foreign Office schlug der Stadt York vor, Münster als Partner zu wählen. Beide Städte passen zueinander: Beide haben einen historischen Kern, waren über ihre mittelalterliche Befestigung hinausgewachsen, und auch York hatte im Luftkrieg einiges abgekriegt.

Die Briten schickten eine Einladung in Münsters Rathaus. Oberbürgermeister Peus packte seine Koffer und fuhr mit einer kleinen Abordnung auf die Insel. Ein knappes Jahr danach folgte der Gegenbesuch des Lord Mayor of York.

Auch in York wurde das im Krieg zerstörte Rathaus 1:1 wieder aufgebaut, genau wie in Münster.

Man war sich schnell einig: Mit diesem Gegenbesuch war die Städtepartnerschaft besiegelt. Die besondere Verbundenheit kam daher, dass die in beiden Städten zerstörten historischen Rathäuser gegen den Rat von Architektur-Experten originalgetreu wiederaufgebaut wurden. Außerdem sind beide Städte für Schinkenspezialitäten bekannt. Sowas schweißt zusammen.


Darüber vergaß man sogar die offiziellen Formalitäten: Erst zehn Jahre später wurde eine amtliche Urkunde ausgestellt. Für Münster die erste von bisher zehn Partnerschaftsurkunden...

Auch in York wurde das im Krieg zerstörte Rathaus 1:1 wieder aufgebaut, genau wie in Münster.

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