Von Tobi, 13.05.2020

Garten – Teil 1

Gartenarbeit ist die Pest. Dachte ich mal. Als Kind den Rasen im elterlichen Garten mähen – einer Strafarbeit gleich! Als Student den Gemeinschaftsgarten hinter dem Mehrparteienhaus anteilig pflegen – Pah! Als DINK*-Pärchen Eigentum in Münster suchen – bitte eine Wohnung mit Balkon und höchstens Blumentopf und gefälligst mitten in der Stadt!
Als dann irgendwann die beste Ehefrau von allen, die damals noch meine Freundin war, Kinderwunsch anmeldete und ich mir ebenjenes Thema nach einiger Bedenkzeit auch selbst zu eigen machte, schmiedeten wir Pläne.
Plan A: Kinderwunsch erfüllt. Haus (für alle), Garten (für die Kinder), Schulden (für die Eltern).
Plan B: Kinderwunsch unerfüllt. Wohnung in Kapstadt (für uns und gegen den deutschen Schmuddelwinter), Schulden (wieder für uns, Mist!).
Als dann die Dame schwanger von unserer Australienreise zurückkam, trat, Ihr ahnt es bereits, Plan A in Kraft. Ein Haus mit Garten. In Münster. Altbestand. Wegen der größeren Grundstücke. Hab ich da ein verzweifeltes Aufheulen gehört? Nein, keine Sorge, es war 2010, wir waren fast noch jung und die Preise wurden verhandelt, nicht von jedem nächsten Interessenten überboten. Ein schönes Reihenhaus sollte es werden, denn zum freistehenden Haus würde es nicht reichen. Auch waren wir wählerisch. Ein Leben lang verschulden – da musste es schon das Traumhaus sein. Mindestens!

Plan A - Check!

Also: Kein Neubau, gern Sanierungsobjekt, möglichst unverbastelt, Platz für eine (projektiert) vierköpfige Familie und einen Weinhandel, Garten, und in Münsters Südosten. Wir lebten damals bereits einige Jahre in Gremmendorf und mochten die Gegend.


Hin und wieder schwamm ein Angebot vorbei, immer mit etlichen Makeln behaftet. Ein paar Immobilien sahen wir uns von außen an, aber dabei blieb es dann auch. Reihenhäuser wurden kaum angeboten, außer in beklagenswertem Zustand. Wirklich ernsthaft haben wir uns dann ein einziges Haus angeschaut. Mit Makler und Eigentümer. Beide verstanden sich irgendwie nicht und der Eigentümer hat uns anscheinend mit pestkranken Wegelagerern verwechselt. Das war also auch nix.

Plan B - Immer noch ein Traum!

Irgendwann saßen wir dann beide abends vor unseren Laptops und suchten in den gängigen Immobilienportalen. Plötzlich rief sie: Ich hab was gefunden! Hier, schau mal! Und ich so: Ach nööh, passt mir hier nicht, ist da auch blöd. Aber schau mal hier, eine Annonce weiter unten! Gar nicht so weit weg!


Wie es dann weiterging und was das alles mit Corona zu tun hat, erfahrt Ihr nächste Woche!
* Double Income – No Kids

----------------------------------------------------------------------

Tobias Voigt
ist 49 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Töchter. Er wohnt in Münster, arbeitet seit 25 Jahren bei der na dann und ist Weinhändler (divino.de)
tobi@nadann.de

Archivtexte

Tobi Tobi

Beiträge 2020