Von Arno Tilsner, 15.03.2017

Am kommenden Montag wird der Schweizer Historiker,

Am kommenden Montag wird der Schweizer Historiker, Energie- und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser in Münster Station machen, für einen Vortrag mit dem Titel: "Hinter den Kulissen - was in Syrien wirklich passiert". Ca.450 zahlende Zuhörerinnen und Zuhörer werden mehr über das internationale Interessengeflecht erfahren, das die Kriege in Nahost um Öl- und Gaslagerstätten bestimmt.
Wer mehr über Veranstalter und Veranstaltungsort wissen möchte, kann den Event unter Ganser + Münster googlen.
Ich freue mich, Daniele Ganser bei dieser Gelegenheit persönlich kennenzulernen. Uns verbinden die Themen Frieden und Energie. Während der Schweizer Wissenschaftler u.a. über den Zusammenhang unserer Ölsucht mit aktuellen Kriegen in Nahost forscht, erproben wir praktische Möglichkeiten der Solarstromerzeugung am Ort der Verbrauchs, um aus der Spirale von Ölsucht und Krieg auszusteigen.
Geht das überhaupt, genug Energie am Ort des Verbrauchs selbst zu erzeugen? Klare Antwort: JA! Innerhalb der Subtropen, wo 5 der über 7 Milliarden Menschen leben, kann sofort mit dezentraler Selbstversorgung begonnen werden. Die notwendigen Komponenten für eine autarke 24Std./7Tage Stromversorgung unter Nutzung der täglichen Sonneneinstrahlung werden preiswert und zuverlässig am Markt angeboten.
Woher weiß ich das? Wir betreiben in Südspanien seit 2 1/2 Jahren eine solche Anlage.
Was geht im Norden Europas, z.B. in Münster? Auch hier funktioniert die autarke Stromversorgung aus Sonnenschein in 8 von 12 Monaten des Jahres. Ausgenommen sind die Wintermonate, November Dezember, Januar, Februar. Gerade in diesen vier lichtarmen Monaten ist unser Energiebedarf wegen der Gebäudeheizung besonders hoch.
In Zahlen sieht es so aus: in Andalusien fällt der Solarertrag im Winter nicht unter 35% des Sommerwertes, während in Münster der Winterertrag nicht einmal 10% des Sommerertrags erreicht. Muss man rund ums Mittelmeer eine Anlage 3 x größer bauen, um gleichmäßige Versorgung über das Jahr zu sichern, würde in Münster 10 x größer nicht reichen.
Wie lösen wir dieses Problem? Wir legen die Solaranlage für den mittleren Jahresbereich (März, April und September, Oktober) aus, nutzen dann die hohen Stromüberschüsse (Mai, Juni, Juli August), um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Den Wasserstoff speichern wir für den Winter, wo er in Brennstoffzellen zu Wärme und Strom rückverwandelt wird.
Fazit: Seit der Club of Rome 1972 in seiner Aufsehen erregenden Studie 'The Limits to Growth' nachdrücklich auf wahrscheinliche Konflikte um endliche Recourcen aufmerksam gemacht hat, hat eine 'grüne' Generation weltweit 2/3 des Weges zu einer öl-gas-kohle-atom-freien Stroversorgung abgearbeitet; erstklassige Arbeit, mit hervorragendem Ergebnis! Mit der Winterspeicherung der Sommerenergie wird das Ziel erreicht.
Ich bin begeistert, beim Zieleinlauf dabei zu sein: raus aus der Öl-Gas-Kohle-Atom-Zeit rein in eine solare Wasserstoff-Welt.
Ob der Kontakt mit Daniele Ganser mehr Tempo für die Zielgerade bringt? Mehr Tempo bei der Entwicklung begeistert mich immer. - Arno Tilsner


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